Westendorf 15 und 15a
38820 Halberstadt
Germany
Im Mai 1796 wurde die jüdische Schule mit dem Namen Hascharath Zwi gegründet.
Die Schule ist aus einer privaten Stiftung vom Kauf-Mann Hirsch Köslin aus Halberstadt entstanden.
Vor allem Kinder aus armen Familien sollten die Schule besuchen können.
In der Schule sollten die Kinder religiöses und anderes Wissen lernen.
Das war zur damaligen Zeit etwas Besonderes.
Am Anfang war die Schule in der Juden-Straße 27.
Zunächst hatte die Schule nicht so großen Erfolg.
Im Jahr 1824 wurde das Schul-Konzept neu gemacht.
Ab dem Jahr 1827 gab es eine erste Klasse nur für Mädchen.
Außerdem bekam die Schule ein weiteres Gebäude in der Juden-Straße 18.
Im Jahr 1858 zog die Schule in den Rosen-Winkel 18.
Das war nach dem Umbau der Klaus-Synagoge und Umgebung.
Im Jahr 1896 hatte die Schule ihren 100. Geburtstag.
Zu dieser Zeit hat man eine neue, moderne Schule geplant.
Im August 1899 war die neue Schule fertig.
Sie lag im Westen-Dorf 15.
Die Gebäude waren so aufgeteilt:
• das eigentliche Schul-Gebäude war im Hinter-Hof
• die Wohnungen für den Rabbiner und die Lehrer waren im Vorder-Haus
• auch der Israelitische Kinder-Hort war im Vorder-Haus
• und auch die Geschäfts-Stelle von der Synagogen-Gemeinde war im Vorder-Haus
Eine Rabbinerin oder ein Rabbiner ist in der jüdischen Religion eine wichtige Person.
Ihre oder seine Haupt-Aufgabe ist:
Sie oder er lehrt die Heiligen Bücher.
Die Schule war ungefähr bis zum Jahr 1920 neo-orthodox ausgerichtet.
Neo-orthodox bedeutet:
Für die Jüdinnen und Juden gibt es 2 Welten: D
ie religiöse Welt und die Welt unabhängig von der Religion.
Die Jüdinnen und Juden müssen sich zwar an die jüdischen Gebote halten.
Aber sie können sich auch mit der Wissenschaft beschäftigen.
Und mit Literatur und Musik, die nichts mit der Religion zu tun haben.
Im Jahr 1924 hatte die Schule noch 300 Schülerinnen und Schüler.
Danach besuchten immer weniger Kinder die Schule.
Die Schule während der Nazi-Zeit
Ab dem Jahr 1931 war Jakob Lundner der Leiter von der Schule.
Er war der letzte Leiter von der Schule.
Im Jahr 1933 kamen die Nazis in Deutschland an die Macht.
Wer waren die Nazis?
Nazi ist die Abkürzung für National-Sozialist.
Viele National-Sozialisten waren Mitglied in der politischen Partei NSDAP.
NSDAP ist die Abkürzung für National-Sozialistische Deutsche Arbeiter-Partei.
Ab dem Jahr 1933 gab es nur noch die NSDAP.
Andere Parteien waren verboten.
Sehr viele Deutsche waren Nazis:
Viele waren Mitglied in der NSDAP.
Und viele fanden die Ideen der NSDAP gut.
Sie dachten:
Nicht alle Menschen sind gleich viel wert.
Manche Menschen sind weniger wert.
Zum Beispiel Jüdinnen und Juden.
Deshalb haben die Nazis Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet.
Im Jahr 1945 haben die Nazis den Krieg verloren.
Danach wurde die Partei NSDAP verboten.
Trotzdem gab es in Deutschland noch Nazis.
Die Nazis zwangen den Leiter dazu, die Schule im Jahr 1941 zu schließen.
Die Schule hat es 145 Jahre lang gegeben.
Am 12. April 1942 wurde der Schul-Leiter Jakob Lundner mit seiner Familie in das Konzentrations-Lager gebracht.
Zu seiner Familie gehörten seine Frau Klara und 6 ihrer Kinder.
Nur die älteste Tochter Beate konnte fliehen.
Die Schule heute
Im Jahr 2001 wurde die Grund-Schule in Halberstadt nach der jüngsten Tochter Miriam benannt.
Die Grund-Schule heißt seitdem Miriam Lundner.
Heute gibt es im Westen-Dorf 15 eine Gedenk-Tafel neben der Hof-Durch-Fahrt.
Außerdem erinnert ein David-Stern am Hinter-Haus an die Schule.
Der David-Stern ist ein Zeichen.
Es hat 6 Ecken.
Der David-Stern steht für das Judentum.
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