Große Münzenstraße 15
14776 Brandenburg an der Havel
Germany
Im Jahr 1871 wurde das Kaiser-Reich gegründet.
Damals lebten in Brandenburg an der Havel 255 Jüdinnen und Juden.
Im Jahr 1925 lebten schon 469 Jüdinnen und Juden dort.
Im Jahr 1877 hat die Jüdische Gemeinde dort ein neues Gemeinde-Haus errichtet.
Sie hat das Gemeinde-Haus in der Münzen-Straße 15 errichtet.
Im Gemeinde-Haus war auch eine große Wohnung für den Rabbiner und Kantoren.
Eine Rabbinerin oder ein Rabbiner ist in der jüdischen Religion eine wichtige Person.
Ihre oder seine Haupt-Aufgabe ist:
Sie oder er lehrt die Heiligen Bücher.
Die Gemeinde während der Nazi-Zeit
Im Jahr 1933 kamen die Nazis in Deutschland an die Macht.
Wer waren die Nazis?
Nazi ist die Abkürzung für National-Sozialist.
Viele National-Sozialisten waren Mitglied in der politischen Partei NSDAP.
NSDAP ist die Abkürzung für National-Sozialistische Deutsche Arbeiter-Partei.
Ab dem Jahr 1933 gab es nur noch die NSDAP.
Andere Parteien waren verboten.
Sehr viele Deutsche waren Nazis:
Viele waren Mitglied in der NSDAP.
Und viele fanden die Ideen der NSDAP gut.
Sie dachten:
Nicht alle Menschen sind gleich viel wert.
Manche Menschen sind weniger wert.
Zum Beispiel Jüdinnen und Juden.
Deshalb haben die Nazis Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet.
Im Jahr 1945 haben die Nazis den Krieg verloren.
Danach wurde die Partei NSDAP verboten.
Trotzdem gab es in Deutschland noch Nazis.
Im November 1938 waren die November-Pogrome.
Während der November-Pogrome haben die Nazis viele jüdische Einrichtungen zerstört.
Die Nazis haben auch die Synagoge in Brandenburg an der Havel zerstört.
Sie lag im Hinter-Hof.
Das Gemeinde-Haus wurde kaum beschädigt.
Später haben die Nazis die Jüdische Gemeinde gewaltsam aufgelöst.
Danach haben die Nazis das Gemeinde-Haus vermutlich als Gebäude für die Polizei benutzt.
Denn man hat Spuren gefunden, die darauf hinweisen.
Das war während der Renovierung vom Gemeinde-Haus in den 1990er Jahren.
Die Gemeinde nach dem Krieg
Heute gibt es eine Gedenk-Tafel am Gemeinde-Haus.
Die Gedenk-Tafel erinnert an die Verbrechen der Nazis.
Und an die Ermordung vom Rabbiner Josef Rosenzweig im Konzentrations-Lager in Auschwitz.
Was bedeutet Konzentrations-Lager?
Die Nazis haben sogenannte Konzentrations-Lager errichtet.
Die Abkürzung für Konzentrations-Lager ist KZ.
Die Jüdinnen und Juden waren Gefangene in den KZs.
Sie mussten dort schwer arbeiten.
Die Nazis haben viele Jüdinnen und Juden in den KZs ermordet.
Im Jahr 1945 haben die Nazis den Krieg verloren.
Damals gab es in Brandenburg an der Havel vermutlich nur 10 überlebende Jüdinnen und Juden.
Sie haben keine neue Gemeinde gegründet.
Während der DDR-Zeit wurde das Gebäude von der Polytechnischen Ober-Schule genutzt.
Dort wohnte der Haus-Meister.
Und dort war auch die Verwaltung.
Seit dem Jahr 1996 gibt es zum ersten Mal seit dem Ende vom Krieg wieder eine Jüdische Gemeinde in Brandenburg.
Denn es sind viele Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjet-Union nach Deutschland gekommen.
Die Jüdinnen und Juden nutzen das ehemalige Rabbiner-Haus wieder als Gemeinde-Zentrum.
Und als Synagoge.
In der Gemeinde sind 160 Mitglieder.
Die meisten Mitglieder sind zwischen 45 und 80 Jahre alt.
Die beiden Tora-Rollen im Synagogen-Raum im Dach-Geschoss stellen den Mittel-Punkt der Gemeinde dar.
Die Tora gehört zur Heiligen Schrift der Jüdinnen und Juden.
Die amerikanische Familie Spielmann hat der neuen Gemeinde die größere der beiden Rollen geschenkt.
Sie liegt im Aron Kodesh.
Aron Kodesh bedeutet Tora-Schrank.
Im Gemeinde-Haus sind:
• die Synagoge
• eine Bücherei
• ein Veranstaltungs-Raum
Die Gemeinde Brandenburg an der Havel ist Chabad-Lubawitsch Brandenburg angegliedert.
Chabad-Lubawitsch ist eine orthodoxe jüdische Gruppe.
Orthodox bedeutet hier:
Jüdinnen und Juden folgen den Regeln der Heiligen Bücher.
An Feier-Tagen kümmert sich der Rabbiner Nachum Presman um die Gemeinde.
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