Gertrude Goldschmidt

Complete profile
60
Adresse

Schellingstraße 24
Baden-Württemberg
70174 Stuttgart
Germany

Koordinate
48.780327232352, 9.1731878220882

<p>Gego absolvierte von 1932 bis 1938 eine Ausbildung zur Architektin und Ingenieurin an der Technischen Hochschule Stuttgart. Als J&uuml;din war sie kurz nach Erhalt ihres Diploms zur Flucht nach Venezuela gezwungen, wo sie als Frau in einem technischen Berufsfeld nicht Fu&szlig; fassen konnte. Mitte der 1950er-Jahre beginnt sie nach Umwegen als K&uuml;nstlerin t&auml;tig zu werden und schreibt &uuml;ber die Aufgabe des Architekturberufs an ihren fr&uuml;heren Professor Paul Bonatz: &raquo;Selbst ungl&uuml;ckliche Lieben haben grossen Wert und ihre Wirkung.&laquo; Wenig sp&auml;ter kauft das Museum of Modern Art (MoMA) in New York bereits eine erste Arbeit der K&uuml;nstlerin an. Heute z&auml;hlt Gego zu den wichtigsten K&uuml;nstler:innen Lateinamerikas der zweiten H&auml;lfte des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung besch&auml;ftigte sich neben der Studienzeit von Gego in Stuttgart auch mit dem fortdauernden und engen Verh&auml;ltnis ihres Werkes zur Architektur.</p><p>Von der kinetischen Kunst ausgehend, bezog Gego die Bewegung sowie die Bedeutung des Experimentierens und des Betrachters mit ein. Eines ihrer fr&uuml;hesten Werke, Esfera (Sphere) (1959), besteht aus geschwei&szlig;tem Messing und lackiertem Stahl unterschiedlicher Breite, die in verschiedenen Winkeln zueinander angeordnet sind, um sich &uuml;berlappende Linien und Felder zu schaffen. Wenn der Betrachter um die Kugel herumgeht, &auml;ndert sich die visuelle Beziehung zwischen den Linien, wodurch ein Gef&uuml;hl der Bewegung entsteht. Esfera kn&uuml;pft an die Arbeiten ber&uuml;hmter kinetischer K&uuml;nstler wie Carlos Cruz-Diez und Jesus Rafael Soto an. Erst Mitte der 1960er Jahre wandte sich Gego vom Grundkonzept der kinetischen Kunst ab, um ihre Vorstellungen von der Linie zu verwirklichen. F&uuml;r sie bewohnte die Linie einen eigenen Raum und war somit nicht Bestandteil eines gr&ouml;&szlig;eren Werkes, sondern ein Werk f&uuml;r sich. Deshalb benutzte sie in ihren Werken die Linie nicht, um ein Bild darzustellen, sondern die Linie war das Bild.</p>

Literatur
Gego, Questioning the Line: Gego in Context, ed. Mari Carmen Ramirez (Houston: University of Texas Press, 2003). ISBN 0-89090-119-8.
Redaktionell überprüft
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