Jüdisches Museum München

Verband jüdischer Schriftsteller in der Sche’erit Hapleta

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Auf Initiative des jiddischen Schriftstellers David Volpe und des Historikers Israel Kaplan gründete sich im Sommer 1946 in München ein Schriftstellerverband. Ende Oktober zählte die Vereinigung 31, ein Jahr später 71 Mitglieder. Neben 43 Journalistinnen und Journalisten und 18 Schriftstellerinnen und Schriftstellern gehörten auch zehn Bildende Kunstschaffende dazu. Obwohl sich die Interessengemeinschaft als Zusammenschluss von hebräisch- und jiddischsprachigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern verstand, bezeichneten sich lediglich drei Mitglieder als hebräischsprachige Autoren.

Zentrale Historische Kommission

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Jüdische Überlebende aus Osteuropa gründeten im November 1945 die Zentrale Historische Kommission in München mit dem Ziel, die Vernichtung des europäischen Judentums zu dokumentieren. Historikerinnen und Historiker, Aktivistinnen und Aktivisten versuchten trotz ihrer prekären Lebensbedingungen und der sehr heterogenen Herkunft, Überlebende mit Fragebogen und Interviews dazu zu ermutigen, unmittelbar Zeugnis über die Geschehnisse der Schoa abzugeben. 

Oberrabbinat

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Schon im Oktober 1945 konstituierte sich das beim Zentralkomitee der befreiten Juden in Bayern angesiedelte Oberrabbinat. An seiner Spitze standen die beiden litauischen Rabbiner Samuel A. Snieg und Samuel Ros. Für den Münchner Stadtkreis war außerdem Rabbiner Baruch Leiserowksi im Führungsgremium vertreten. Der Rat war zuständig für alle religiösen Fragen und setzte Repräsentanten in allen DP-Lagern ein.

Koschere Küche

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Im April 1946 eröffnete das Jewish Committee Munich in der Victor-Scheffel-Straße die erste koschere Küche in der Stadt. Da in München bis zu 8 000 Jüdinnen und Juden lebten, reichte das Angebot bei Weitem nicht aus. Zusätzliche Küchen wurden eröffnet, sodass zeitweise fünf solcher Kantinen im Stadtgebiet existierten: in der Möhlstraße, in der Frauenstraße, in der Zweibrückenstraße sowie im Vorort Feldmoching, in der damaligen Hauptstraße.

Jüdischer Nationalfonds

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Der Jüdische Nationalfonds (Keren Kayemet Leisrael, KKL) wurde 1901 auf dem 5. Zionistenkongress in Basel gegründet. Ziel des Fonds war es, weltweit Spenden zu sammeln, um im damaligen Palästina die jüdische Siedlungsbewegung zu unterstützen. Nach der Staatsgründung Israels legte der KKL den Fokus seiner Arbeit auf die Kultivierung und Aufforstung des Landes.

Jewish Agency for Palestine

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Die Jewish Agency for Palestine (hebr. Sochnut) wurde 1922 als offizielles Organ der im damaligen Palästina lebenden jüdischen Bevölkerung gegründet. Sie vertrat ihre Interessen gegenüber der britischen Mandatsregierung und vor dem Völkerbund. Nach der Staatsgründung Israels 1948 änderte die Organisation ihren Namen und förderte als Jewish Agency for Israel verstärkt die Einwanderung und Integration neuer Migrantinnen und Migranten.

Dror

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Dror (hebr. Freiheit) ist eine vor dem Ersten Weltkrieg in Russland gegründete sozialistisch-zionistische Jugendbewegung. Die Organisation war auch in Polen, dem Baltikum, Rumänien und Ungarn vertreten. Die Dror-Mitglieder entstammten überwiegend dem proletarischen Milieu und waren in vielen DP-Lagern für Kinder und Jugendliche aktiv.

Koschere Metzgerei Abram Schwarzberg

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Abram Schwarzberg erhielt 1947 die Konzession zur Eröffnung einer koscheren Schlachterei. Für die meisten DPs war eine Versorgung mit geschächtetem Fleisch sehr wichtig. Am 2. Februar 1947 wurde Schwarzbergs Geschäft bei einer antisemitischen Attacke mit einem Steinwurf durchs Fenster angegriffen.