Möhlstraße 12a
81675 München
Deutschland
Jüdische Überlebende aus Osteuropa gründeten im November 1945 die Zentrale Historische Kommission in München mit dem Ziel, die Vernichtung des europäischen Judentums zu dokumentieren. Historikerinnen und Historiker, Aktivistinnen und Aktivisten versuchten trotz ihrer prekären Lebensbedingungen und der sehr heterogenen Herkunft, Überlebende mit Fragebogen und Interviews dazu zu ermutigen, unmittelbar Zeugnis über die Geschehnisse der Schoa abzugeben.
Europaweit bemühten sich jüdische Überlebende schon während des Zweiten Weltkriegs und in den Jahren danach, zum Teil unter extremen Bedingungen, Dokumente über die Vernichtung des europäischen Judentums zusammenzutragen und öffentlich zu machen. Ab November 1945 sammelten die Zentrale Historische Kommission in München sowie zahlreiche lokale Historische Kommissionen Dokumente, Artefakte, Erinnerungen, Bild- und Tonmaterial.
Die Mitarbeitenden der Kommissionen sahen die Dokumentation der Verbrechen als Verpflichtung gegenüber den Millionen Opfern der Schoa an. Das Sammeln von Dokumenten und Berichten diente darüber hinaus zur Überführung der Täterinnen und Täter.
Die Bestände der Kommission, die bis Anfang 1949 in München lagerten, wurden nach der Staatsgründung etappenweise nach Israel verschifft, wo sie später in die Archive der Gedenkstätte Yad Vashem integriert wurden.
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