Moßlerstraße 1
99867 Gotha
Deutschland
1903/04 baute die Israelitische Kultusgemeinde in der damaligen Hohenlohestr. 1 (heute Moßlerstraße) in neuromanischem Stil eine neue Synagoge. Architekt war Richard Klepzig aus Gotha. Die Synagoge wurde am 11. Mai 1904 in Anwesenheit von Landrabbiner Dr. Prager aus Kassel feierlich eingeweiht. Es war ein Zentralbau mit eine türmchenbekrönten Kuppel.
In der Pogromnacht 1938 wurde die Synagoge zerstört. Am frühen Morgen des 10. November stand das Gebäude in Flammen und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Ruine stand noch einige Zeit. Die Abbrucharbeiten begannen am 10. März 1939. Die Kosten des Abbruchs hatte die Jüdische Gemeinde zu bezahlen.
Seit 1988 befindet sich beim einstigen Synagogenstandort eine Gedenkstätte. Der Künstler Hans Klein aus Gotha gestaltete eine Plastik in Form von zwei abgewinkelten Stahlprofilen, die KZ-Zaunpfähle oder das zerbrochene Fenster eines Gotteshauses symbolisieren sollen.
2013 wurden Pläne der Stadt vorgelegt, die Gedenkstätte am früheren Synagogenstandort im Zuge des Baus des Einkaufscenters Residenzstadtgalerie zu überbauen. Im Bereich der Gedenkstätte ist eine Laderampe vorgesehen. Als Ersatz soll eine Gedenktafel am Zugang Gartenstraße angebracht werden.
Seit November 2013 wurden von einer Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt an jedem Mittwochs Gedenkstunden veranstaltet. Ziel der Gruppe ist es, die Gedenkstätte zu erhalten.
Die Neugestaltung einer Gedenkstätte wurde von Seiten der Stadt zugesagt.
2016 wurde im Zusammenhang mit der geplanten Bebauung im Bereich Gartenstraße/Moßlerstraße mit einem Fachmarktzentrum darüber diskutiert, ob zwei Bäume am Denkmal der ehemaligen Synagoge zu erhalten sind. Diese Bäume wurden vermutlich 1904 anlässlich der Einweihung der Synagoge gepflanzt. Der beschlossene Bebauungsplan sieht jedoch das Fällen beider Bäume vor.
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