Karl-Liebknecht-Straße
07546 Gera
Deutschland
Bereits im Mittelalter war eine Synagoge ("Judenschule") vorhanden (1502 genannt).
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde (nach 1885) eine Synagoge (Tempel) in der Leipziger Straße eingerichtet. Nach dem Ende der Ersten Weltkrieges wurden die Gottesdienste in einem Hintergebäude (Obergeschoss eines Seitenflügels) des damaligen Hotels "Kronprinz" am Rossplatz (später "Platz der Republik") abgehalten. Daneben gab des Beträume verschiedener orthodoxer Richtungen, ein größerer (orthodoxe Synagoge) bis 1938 in der Hospitalstraße.
Beim Novemberpogrom 1938 wurden die Synagogen im Hotel "Kronprinz" und in der Hospitalstraße durch NS-Anhänger geschändet, die Einrichtungs- und Kultgegenstände wurden verbrannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude des Hotel Kronprinz (mit dem Betsaal im Hintergebäude) zerstört.
Im November 1989 wurde ein Denkmal für die zerstörte Synagoge eingeweiht. Das Denkmal besteht aus vier Zeilen: einem zerbrochenen Synagogeneingang mit der Inschrift: "Synagoge zu Gera 9.11.1938" und drei Steinplatten, die davor im Boden liegen. Eine kleinere Steinplatte zeigt eine Menora; auf einer der Inschriftenplatten steht: "Die Pogromnacht des 9. November 1938 brachte Zerstörung, unendliches Leid und Tod über unsere jüdischen Mitbürger"; auf der anderen: "Sechs Millionen Juden wurden von 1933 bis 1945 Opfer des deutschen Faschismus".
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