Karlstraße
99817 Eisenach
Deutschland
Bereits Landgraf Hermann I. (1190-1217) soll, um das wirtschaftliche Leben in der Stadt zu fördern, Juden zum Bau von Häusern nahe am Markte aufgefordert haben. In diese Zeit könnte die jüdische Ansiedlung in der "Judengasse" (heutige Karlstraße) zurückgehen, in mittelalterlichen Zeiten "die beste Gasse" in der Stadt. Der erste namentlich bekannte Eisenacher Juden war vermutlich der Verfasser synagogaler Poesie Jechiel ben Jakob (1235). 1283 werden im Eisenacher Stadtrecht Bestimmungen in Bezug auf jüdische Einwohner festgelegt. 1343 brannte eine Seite der "Judengasse" ab. Die Verfolgungen während der Pestzeit trafen auch die Eisenacher Juden. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam es für einige Jahrzehnte erneut zu einer Ansiedlung, doch wurden die Juden 1411 oder später aus Eisenach wie auch aus den anderen thüringischen Städten vertrieben. 1510 wurden den Juden für einige Jahre der Handel, aber nicht die Niederlassung in Eisenach gestattet.
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