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Kategorie
Adresse

Bernhardstraße 3
98617 Meiningen
Deutschland

Koordinate
50.572177270838, 10.415986632071

<p>Schon seit Anfang 18. Jahrhunderts war die j&uuml;dische Familie Strupp nahe der Residenzstadt Meiningen, im benachbarten Dorf Drei&szlig;igacker, ans&auml;ssig. Sie war anfangs vor allem im Getreidehandel t&auml;tig, weitete ihre Gesch&auml;fte jedoch auf den Textilbereich aus, insbesondere auf den Handel mit Baumwoll-, Leinen- und Seidenstoffen. Seit 1742 waren die Strupps auch im Bankwesen t&auml;tig. Ein zweist&ouml;ckiges Haus samt Garten in Drei&szlig;igacker diente als Stammsitz der Familie. Sp&auml;testens ab 1825 kamen auch Kreditgesch&auml;fte mit dem herzoglichen Hof hinzu, und so nahm das Bankhaus &bdquo;B. M. Strupp&ldquo; ab 1833 seinen Sitz im neu erbauten j&uuml;dischen Kauf- und Gewerbehaus (&bdquo;Basar&ldquo;) in der heutigen Bernhardstra&szlig;e 3 &ndash; direkt n&ouml;rdlich der Stadtgrenze.</p><p>Um den j&uuml;dischen Hausierhandel in der Stadt einzud&auml;mmen, hatten sich Landesregierung und Stadtverwaltung -&nbsp;sehr zum Unwillen der nichtj&uuml;dischen Konkurrenz - ausdr&uuml;cklich f&uuml;r ein solches Kaufhaus ausgesprochen. Professionell wurde nun das Warenangebot der einzelnen Ladenbetreiber in Zeitungsannoncen beworben. Doch trotz der enormen Bedeutung f&uuml;r die weitere wirtschaftlich-industrielle Entwicklung Meiningens konnten sich einzelne j&uuml;dische Familien wie die Strupps erst nach 1856 mit B&uuml;rgerrecht in der Stadt niederlassen. 1866 folgte die Gr&uuml;ndung der Israelitischen Kultusgemeinde Meiningen &ndash; unter ihrem ersten Vorsteher Bernhard Meyer Strupp.</p><p>Das klassizistische Geb&auml;ude in der Bernhardstra&szlig;e 3 wurde mehrfach umgebaut und schon bald &ndash; bis in die 1990er Jahre &ndash; als Schulgeb&auml;ude (&bdquo;Lutherschule&ldquo;) genutzt. Im Nordfl&uuml;gel er&ouml;ffneten dort im Juni 2008 die &bdquo;Kammerspiele&ldquo; des Staatstheaters Meiningen, direkt neben dem &bdquo;Gro&szlig;en Haus&ldquo; (Bernhardstra&szlig;e 5). Im S&uuml;dfl&uuml;gel findet sich eine Galerie und eine Bildungseinrichtung.</p>

Medien
Das jüdische Kauf- und Gewerbehaus Meiningen wurde 1833 in der heutigen Bernhardstraße 3 eröffnet – direkt nördlich der Stadtgrenze. Seit 2008 sind dort die „Kammerspiele“ zu Hause
Aufnahmedatum
22. Juni 2008
Fotografiert von
Kramer96
Johannes Valen…
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatstheater_Meiningen#/media/Datei:Kammerspiele4W.jpg
Breite
2058
Höhe
1372
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Literatur
Schwierz, Israel: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen. Eine Dokumentation, unter Mitarbeit von Johannes Mötsch, hrsg. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2007, S. 175.
Küster, Eike: Jüdische Kultur in Thüringen. Eine Spurensuche, Erfurt 2012, S. 10.
Redaktionell überprüft
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