Nürnberger Straße 73
36456 Barchfeld
Deutschland
Der jüdische Friedhof konnte von der jüdischen Gemeinde Barchfeld bereits 1686 angelegt werden. Damals überließ die Landgräfin Hedwig Sophie von Hessen ihren Schutzjuden an dem beim Dorf gelegenen "Fischertor" ein Stück Land für einen Begräbnisplatz. 1714 wurde der Friedhof erstmals erweitert. Jährlich war von der Judenschaft eine Gebühr von 2 Talern als Erbpachtsumme zu bezahlen. Dazu kam als Begräbnisgebühr für Erwachsene jeweils 1 Taler 12 Groschen, für Kinder der halbe Preis. 1741 wurde der Friedhof umzäunt. Ein zweites Mal wurde der Friedhof 1786 um ein "sechzehntel Acker" erweitert, ein drittes Mal 1803. Im Zuge der Vergrößerungen wurde auch jeweils der jährliche Erbzins erhöht. Ein neues Grundstück wurde seit 1843 als Begräbnisfläche benutzt. 1898 wurde eine letzte Erweiterung vorgenommen. In der NS-Zeit wurden viele der Grabsteine, insbesondere die wertvollen der Jahre 1885 bis 1936 von einzelnen Barchfelder Bürgern gestohlen und für persönliche Zwecke missbraucht (Fundamente bei Hausneubau u.a.m.). Es verschwanden dadurch etwa zwei Drittel der Grabsteine. Nur ein Grabstein auf dem 20. Jahrhundert blieb erhalten (Elora Strauß, 1873-1936). Nach 1945 wurden die noch vorhandenen Grabsteine wieder aufgerichtet. Ein Teil des alten Friedhofsgeländes wurde von der jüdischen Landesgemeinde in Thüringen an einen angrenzenden Nachbarn verkauft. Nur eine Teilfläche des alten Friedhofes in der Größe von etwa 3,50 ar ist heute als Friedhof hergerichtet. Diese Fläche ist von einem Holzzaun umgeben. 1999 wurden 82 Grabsteine sowie einzelne Steinsockel und wenige Grabeinfassungen ohne Gedenksteine registriert. Seit 1984 ist der Friedhof in der Liste der geschützten Denkmale aufgenommen.
deportiert und ermordet.
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