Kirchberg 1
67821 Alsenz
Deutschland
Alsenz ist ein kleiner Ort im Donnersbergkreis zwischen Kaiserslautern und Bad Kreuznach.
Ab 1650 siedelten einzelne Juden in dem Ort. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Gemeinde eine Stärke von einhundert Personen. Durch Landflucht und Umzug in die Städte nahm die Anzahl der Juden ständig ab. Zur Zeit des Nationalsozialismus waren nur noch einzelne Bewohner im Ort.
Im Ort befand sich eine Synagoge mit Mikwe und Schule, vor dem Ort ein Friedhof.
Bei dem Pogrom im Jahre 1938 wurden die Häuser der Juden verwüstet, die Menschen verfolgt und gequält. Später wurden die letzten Juden von Alsenz verschleppt und ermordet.
Im Jahre 1762 wurde mit dem Bau einer Synagoge am heutigen Standort begonnen. Der Bau hatte auch Platz für eine Schule, eine Lehrerwohnung und die Mikwe.
Im Jahre 1933 wurde das Haus an einen Bauern verkauft, weil nicht mehr genug Juden für einen Gottesdienst zusammenkamen. Das Haus wurde als Lagerschuppen gebraucht und entging so der Vernichtung.
Nach langem Leerstand kaufte eine Familie das Haus, wohnte darin und restaurierte es. Bei der Sanierung wurde eine Genisa mit zahlreichen Schriften auf dem Dachboden entdeckt. Schriften und Kultgegenstände dürfen nach jüdischem Verständnis nicht vernichtet werden, sie werden versteckt, eingemauert, begraben - in einer Geniza.
Über die Synagoge und die Geniza berichtet Claudia Keller in einem Artikel in der Jüdischen Allgemeinen:
Die Aufarbeitung der Funde erfolgt in der Judaistik (Professor Lehnardt) der Universität Mainz: