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Kategorie
Adresse

Schwertestraße 3
37671 Höxter
Deutschland

Früherer Straßenname
Schwertestraße 42
Koordinate
51.8296226, 9.3177671

Bereits für das Jahr 1724 lässt sich ein Betsaal nachweisen, da der Fürstabt von Corvey den Jüdinnen*Juden aus Löwendorf gestattete, den Gebeten in der „Synagoge in Fürstenau den Jüdischen Gesetzen gemäß beyzuwohnen". Mitte des 19. Jahrhundert ist eine gemietete Betstube belegt. Das „Schtiebel" befand sich im Haus der Sievers. Da es in der Gemeinde nicht genügend Kinder gab, wurde auch keine Schule eröffnet.

Schon in der Nacht zum 23. August 1938 ist in die Synagoge eingebrochen worden. Dabei wurden Kultgegenstände beschädigt und geschändet sowie auch gestohlen. Teilweise wurden sie im Ort verstreut wiedergefunden. Die Täter konnten jedoch nicht ermittelt werden. Im Zuge des Novemberpogroms brannte die Synagoge teilweise aus. 1939 kaufte ein Fuhrunternehmer das Gebäude auf und baute es zu einer LKW-Garage um. Der Vollzugsbericht des Höxter-Landrates schrieb dazu, dass „die Sympathie der Bevölkerung nicht bei dieser Aktion war. [...] Hier und da waren Anzeichen von Mitleid festzustellen. Völlig verurteilt ist die Zerstörung von Sachwerten." Hinzu kam, dass die katholische Gemeinde die Beschädigung sakraler Einrichtungen ablehnte.

Harry Löwenstein, Überlebender des Holocausts, besuchte diese Örtlichkeit anlässlich seines letzten Besuchs in Fürstenau im Juni 2018. Löwenstein ist nach dem Krieg noch einmal für einige Wochen in diesem Dorf gewesen und 1947 in die USA ausgewandert. Er zählt zu den wenigen Mitgliedern der Gemeinde, die überlebten, wurde der Großteil doch Anfang Dezember 1941 deportiert.

Medien
Synagogengebäude mit der ehemaligen Volksschule
Schwarz-Weiß-Foto, neben der Synagoge ein hohes Gebäude
Fotografiert von
Unbekannt
c.koehler
Breite
752
Höhe
400
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Beschreibung
Die ehemalige Volksschule wurde auch von Kindern jüdischer Mitbürger*innen besucht.
Mimetype
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Die ehemalige Fürstenauer Synagoge nach erneutem Umbau
Schwarz-Weiß-Foto: einfaches Haus mit großem Tor
Aufnahmedatum
1970er Jahre
Fotografiert von
Unbekannt
c.koehler
Breite
4320
Höhe
2880
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Heutige Ansicht
Frontansicht, verglastes Tor
Aufnahmedatum
2018
Fotografiert von
Antonius Westermeier
c.koehler
Breite
4320
Höhe
2880
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Seitenansicht der ehemaligen Synagoge
Seitenansicht, drei kleine Fnester in der Fassade
Aufnahmedatum
2018
Fotografiert von
Antonius Westermeier
c.koehler
Breite
4320
Höhe
2880
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Die ehemalige Thoraniesche dient heute als Regal für Werkzeug
Die ehemalige Thoranische dient heute als Regal für Werkzeug
Aufnahmedatum
2018
Fotografiert von
Antonius Westermeier
c.koehler
Breite
3317
Höhe
1858
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Die Fensterwölbung ist noch erkennbar
Die Fensterwölbung ist noch erkennbar
Aufnahmedatum
2018
Fotografiert von
Antonius Westermeier
c.koehler
Breite
2880
Höhe
4320
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Mimetype
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Auch die Torwölbung dient heute als Regal
ebenfalls als Regal genutzt
Aufnahmedatum
2018
Fotografiert von
Antonius Westermeier
c.koehler
Breite
4320
Höhe
2880
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Mimetype
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Eine Gedenktafel erinnert an die ehemalige Synagoge
Erinnerungstext auf metallener Platte mit Stadtwappen
Aufnahmedatum
2018
Fotografiert von
Antonius Westermeier
c.koehler
Breite
2421
Höhe
1787
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Mimetype
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Literatur
Alicke, Klaus-Dieter, Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum, Bd. 1, München 2008, S. 1353.
Brocke, Michael u. Schwarz, Meier (Hg.): Feuer an Dein Heiligtum gelegt, Bochum 1999.
http://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/e-g/668-fuerstenau-nordrhein-westfalen (letzter Zugriff am 03.09.18)
Redaktionell überprüft
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