Pestalozzistraße 14-15
10625 Berlin
Deutschland
Die 1911/12 errichtete Synagoge in der Pestalozzistraße ist ein liberales jüdisches Gotteshaus. Zuerst als Privatsynagoge gedacht und genutzt, ging sie 1919 als Vereinssynagoge in den Besitz der jüdischen Gemeinde über. Sie befindet sich noch heute auf dem Hinterhof und blieb so während der Zeit des Nationalsozialismus weitestgehend unbeschadet. Zweckentfremdet, wurde sie schließlich bis Kriegsende u.a. als Pferdestall und Wäscherei genutzt. Bereits kurz nach Kriegsende begannen die ersten Restaurierungsarbeiten, so dass sie 1947 als eine der ersten Berliner Synagogen wieder als solche fungieren konnte. Weitere Restaurierungen und Instandsetzungsmaßnahmen folgten. Der Innenraum des Gebetshauses ist aufwendiger und dekorativer gestaltet als man es von außen vermuten mag. Die Außenfassade wirkt schlicht und hebt sich doch zugleich – durch ihre braune Gestalt – von den umliegenden Gebäuden ab. Der Innenraum hingegen ist weniger schlicht, sondern vielmehr prunkvoll mit Sternenhimmel und goldener Kuppel geschmückt. Neben ihrer synagogalen Funktion als Begegnungs- und Gebetsstätte, ist sie einer der Veranstaltungsorte für das jährlich stattfindende „Louis Lewandowski Festivals“. Dies ist natürlich nicht zufällig gewählt, denn die Melodien des jüdisch-deutschen Komponisten Louis Lewandowskis gehören zum festen Freitagabendgebets-Repertoire (Shabbat) der Synagoge. In diesem Zusammenhang ist das denkmalgeschützte Gotteshaus v.a. für seine Orgel und den gemischten Chor bekannt.
Bundesarchiv
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