Annaturmstraße 16
53879 Euskirchen
Deutschland
Die Synagoge in der Annaturmstraße in Euskirchen wurde im Jahr 1856 eingeweiht. Die jüdische Gemeinde hatte vor dem Synagogenbau ihre Gottesdienste in Privathäusern abgehalten.
Im Jahr 1886 vernichtete ein großer Stadtbrand die Synagoge, daraufhin ließ die Gemeinde auf dem gleichen Grundstück eine neue Synagoge errichten. Die neue Synagoge war vom Stil her etwas aufwändiger und prachtvoller. Zusätzlich hatte die Synagoge 200 Sitzplätze mehr für die wachsende Gemeinde zur Verfügung. Der Bau hatte einen Hauch von orientalischem Stil, seine Kuppel war 30 Meter hoch und seine Straßenfront von zwei Türmen mit kugelförmigen Dächern flankiert.
Die Einweihung des neuen Baues fand ein Jahr später statt und wurde vom Kölner Rabbiner Dr. Abraham Frank durchgeführt. Die Gottesdienste in der Synagoge wurden nach dem orthodoxen Ritus abgehalten.
Am 10. November 1938 wurde die Synagoge zuerst verwüstet und dann von SA-Männern in Brand gesteckt. Die Synagoge brannte nieder und die Ruine wurde erst zwei Jahre später, 1940, abgetragen. Das Grundstück des ehemaligen Synagogenstandorts ist heute eine Gedenkstätte mit Grünanlage. Dort steht seit 1981 eine Gedenkstele in Erinnerung an die ermordeten Juden von Euskirchen.