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Kategorie
Adresse

Alte-Synagogen-Straße
49076 Osnabrück
Deutschland

Früherer Straßenname
Rolandstraße 3-5
Koordinate
52.273931, 8.039231

Die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Osnabrück wurde im Jahr 1906 errichtet und eingeweiht. Das Gotteshaus ist vom Kölner Architekten Sigmund Münchhausen im romanischen Stil entworfen. Die Zahl der Gemeindemitglieder 1933 war 435.  Am Morgen des 10. November 1938 wurde die Synagoge in der Rolandstraße in Brand gesetzt. Am selben Tag wurden alle jüdischen Männer bis 55 Jahre im Keller eingesperrt und anschließend ins KZ verschleppt. Die Ruine der Synagoge wurde ein Jahr später vollständig abgerissen.
Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben Überlebende der Gemeinde einen Betsaal in einem Klassenraum in der ehemaligen jüdischen Schule in der Rolandstraße, die neben der ehemaligen Synagoge stand, eingerichtet. Die jüdische Gemeinde von Osnabrück zählte 45 Personen im Jahr 1945 und ist in den 1970er Jahren durch die Einwanderung von jüdischen Zuwanderern aus den Gebieten der  ehemaligen UdSSR auf 1500 angewachsen.
Die Rolandstraße, in der die ehemalige Synagoge stand, wurde in die „Alte-Synagogen-Straße“ umbenannt. Am Standort der Synagoge wurden drei bronzene Gedenktafel zur Erinnerung an die Mitglieder der jüdischen Gemeinde Osnabrück aufgestellt, eine von denen trägt die Inschrift: „Zum Gedenken an die sinnlose Zerstörung am 9. November 1938 des bis dahin in dieser Straße stehenden Gotteshauses der Jüdischen Gemeinde zu Osnabrück.“ Im November 2004 wurde ein weiteres Mahnmal eingeweiht, an der Schulen und Unternehmen gemeinsam mitgewirkt haben.

Literatur
Alicke, Klaus-Dieter, Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum, Bd. 3, Gütersloh 2008, 3233-3237.
Puvogel, Ulrike et al., Gedenkstätten für die Opfer der Nationalsozialisten, Teil 1, 1995 Bonn.
Krause-Schmit, U.; Ngo, M; Schmit, G., Studienkreis Deutscher Widerstand Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, Niedersachsen II, 1986 Köln.
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