Synagogenplatz 23
52062 Aachen
Deutschland
Vor der Einweihung der Synagoge in der Promenadenstraße (heute Synagogenplatz) im Jahr 1862 nutzte die jüdische Gemeinde in Aachen andere Bethäuser. Der Standort der ersten Synagoge ist nicht bekannt. Die zweite Synagoge befand sich im Hirschgraben und wurde bis zur Einweihung der neuen Synagoge genutzt. Der Bau der Synagoge in der Promenadenstraße war erforderlich angesichts des Wachstums der Gemeinde.
Die Einweihung fand in der Anwesenheit von Rabbiner Dr. Ludwig Philippson aus Bonn statt. Dem Grundstein der Synagoge wurde eine Urkunde beigefügt, hier heißt es: „Unsere späteren Enkel mögen hieran erkennen, wie groß in unserem Zeitalter gottlob die Duldung gegen unsere Glaubensgenossen war und wie sehr unsere Gemeinde bei ihren christlichen Mitbürgern in Achtung gestanden hat.“
Die Architektur der Backstein-Synagoge wirkte sehr repräsentativ. Die Synagoge wurde in den Jahren 1903 und 1929 vergrößert und renoviert. Im Jahr 1868 ließ die Gemeinde neben der Synagoge eine Schule errichten.
Früh morgens am 10. November 1938 wurde die Wertgegenstände der Aachener Synagoge geplündert und beschlagnahmt ,und anschließend der Bau in Brand gesteckt. Daran beteiligt waren SA und SS-Männer, Polizei, Gestapo und andere NSDAP-Angehörige. Die Ruine der Synagoge wurde von der Stadt auf Kosten der jüdischen Gemeinde bis Ende des Jahres beseitigt.
Der Platz, an dem die Synagoge einst gestanden hatte, wurde im Jahr 1984 umbenannt in „Synagogenplatz“ und ein Mahnmal als Erinnerung errichtet. Im Jahre 1993 wurde der Grundstein für eine neue Synagoge von der jüdischen Gemeinde gelegt, zwei Jahre später wurde die neue Synagoge nach den Plänen des Architekten Alfred Jacoby errichtet.