Detmolder Straße 107
33604 Bielefeld
Deutschland
Die erste urkundliche Erwähnung der Ansiedlung von Juden stammt aus dem Jahr 1345. Es wird erwähnt, dass Graf von Ravensberg dem Bielefelder Kanonikus Gottfried de Blomenberge Besitzungen und Abgaben verpfändet hatte, darunter auch die jährlichen Abgaben der Juden in Bielefeld.
Während der Pestpogrome im Mittelalter wurden die Juden aus Bielefeld vertrieben, in einigen Orten kam es zu blutigen Massakern. Erst am 12. Februar 1370 gestattete der Graf von Ravensberg, Wilhelm von Jülich, den Juden die Rückkehr in ihre Heimat unter Schutz ihres Landesherrn.
Herzog Wilhelm V. von Jülich erließ 1554 ein Aufenthaltsverbot für Juden im Land und jüdische Zuwanderung fand erst wieder am Ende des 16. Jahrhunderts statt.
Die jüdische Gemeinde in Bielefeld wurde im Jahr 1705 formell gegründet. Im Jahr 1847 wurde eine Synagoge, zuerst am Klosterplatz, später in der Turnerstraße errichtet. Die Synagoge in der Turnerstraße wurde, wie viele andere Synagoge in Deutschland, am 8./9. November während des Novemberpogroms in Brand gesteckt. Die Synagoge brannte nieder und die Ruine wurde beseitigt. Eine Gedenktafel erinnert heute an die alte Synagoge in der Turnerstraße.
Die jüdische Kultusgemeinde gründete sich unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg neu. Ihr religiöses Zentrum mit Betsaal befinden sich heute in der Detmolderstraße 107 im ehemaligen Gebäude der Paul-Gerhardt-Kirche.
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