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90
Kategorie
Adresse

Detmolder Straße 107
33604 Bielefeld
Deutschland

Koordinate
52.0088299, 8.5433397197819

Die erste urkundliche Erwähnung der Ansiedlung von Juden stammt aus dem Jahr 1345. Es wird erwähnt, dass Graf von Ravensberg dem Bielefelder Kanonikus Gottfried de Blomenberge Besitzungen und Abgaben verpfändet hatte, darunter auch die jährlichen Abgaben der Juden in Bielefeld.

Während der Pestpogrome im Mittelalter wurden die Juden aus Bielefeld vertrieben, in einigen Orten kam es zu blutigen Massakern. Erst am 12. Februar 1370 gestattete der Graf von Ravensberg, Wilhelm von Jülich, den Juden die Rückkehr in ihre Heimat unter Schutz ihres Landesherrn. 

Herzog Wilhelm V. von Jülich erließ 1554 ein Aufenthaltsverbot für Juden im Land und jüdische Zuwanderung fand erst wieder am Ende des 16. Jahrhunderts statt.

Die jüdische Gemeinde in Bielefeld wurde im Jahr 1705 formell gegründet. Im Jahr 1847 wurde eine Synagoge, zuerst am Klosterplatz, später in der Turnerstraße errichtet. Die Synagoge in der Turnerstraße wurde, wie viele andere Synagoge in Deutschland, am 8./9. November während des Novemberpogroms in Brand gesteckt. Die Synagoge brannte nieder und die Ruine wurde beseitigt. Eine Gedenktafel erinnert heute an die alte Synagoge in der Turnerstraße.

Die jüdische Kultusgemeinde gründete sich unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg neu. Ihr religiöses Zentrum mit Betsaal befinden sich heute in der Detmolderstraße 107 im ehemaligen Gebäude der Paul-Gerhardt-Kirche. 

Medien
Synagoge und Gemeindehaus in Bielefeld
weißer bogenförmig Turn mit hebräischer Schrift und Davidstern
Aufnahmedatum
20.09.2008
Fotografiert von
Andy1982
d.akrish
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
3381
Höhe
2232
Lizenz
CC-BY-SA 3.0
Mimetype
image/jpeg
Literatur
◼ Hans Kronheim: Geschichte der Synagogen-Gemeinde Bielefeld. In: Magistrat der Stadt Bielefeld (Hrg.): Das Buch der Stadt. Bielefeld 1926, S. 160 - 164
◼ Monika Minninger, Anke Stüber, Rita Klussmann: Einwohner - Bürger - Entrechtete: sieben Jahrhunderte jüdisches Leben im Raum Bielefeld ; eine Ausstellung des Stadtarchivs, Rohrteichstraße 19, 9. Oktober bis 9. Dezember 1988 zum 50. Jahrestag des Novemberpogroms von 1938, Bielefeld 1988
◼ Monika Minninger: Nur eine kleine Minderheit? Zur Geschichte der Juden in Bielefeld. In: Andreas Beaugrand (Hrg.): Stadtbuch Bielefeld. Tradition und Fortschritt in der ostwestfälischen Metropole. Westfalen-Verlag, Bielefeld 1996, S. 138 - 145
◼ Monika Minninger: Aus einer Hochburg des Reformjudentums: Quellensammlung zum Bielefelder Judentum des 19. und 20. Jahrhunderts. Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 2006
◼ Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum, Bd. 1, Gütersloh 2008, S. 483-490.
◼ Monika Minninger: Bielefeld, In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold, Ardey-Verlag, Münster 2013, S. 258 – 275
Redaktionell überprüft
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