L 493
76761 Rülzheim
Deutschland
Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Toten der jüdischen Gemeinde in Essingen und Ingenheim beigesetzt. Der jüdische Friedhof zwischen Rülzheim und Herxheimweyher wurde 1826 angelegt. Die Regierung der Pfalz genehmigte im September 1821 die Anlage. Der Friedhof war als Verbandsfriedhof der jüdischen Gemeinden (beziehungsweise Familien) in Germersheim, Bellheim, Kuhardt, Leimersheim, Hagenbach und Rülzheim gedacht. 1826 konnte man für 20 Gulden ein geeignetes Grundstück finden, das insgesamt 48,80 ar umfasste. 1903 sind die Grabsteine dokumentiert worden (Zahlen auf den Grabsteinen).
Der Friedhof wurde bereits im Mai 1927 geschändet. Im Zusammenhang mit der Pogromnacht im November 1938 und danach wurde der Friedhof zerstört und verwüstet. Ein Drittel aller Gräber wurde zerstört, zahlreiche Grabsteine fortgeschleppt, in den nahen Altbach und auf die umliegenden Äcker geworfen sowie zum Wegebau benutzt. Nach 1945 wurde der Friedhof - soweit möglich - wiederhergestellt. Der Friedhof gehört heute der jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz.
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