In Kirchheimbolanden bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16./17. Jahrhunderts zurück. Erstmals wird ein jüdischer Einwohner 1537 genannt.
1718 waren zehn jüdische Familien am Ort. Im 19. Jahrhundert nahm die Zahl schnell zu: von 40 jüdischen Gemeindegliedern 1804 auf 201 im Jahr 1825.
1933 gehörten der jüdischen Gemeinde noch 65 Personen an. Mit Zunahme der Entrechtung in der NS-Zeit und den Auswirkungen des wirtschaftlichen Boykotts verzogen immer mehr von ihnen in andere Städte oder wanderten aus. Bis 1938 war die Zahl auf 30 zurückgegangen. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge niedergebrannt, jüdische Wohnungen und Geschäfte wurden verwüstet. Am 1. September 1939 wurden 16 jüdische Einwohner gezählt. Im Oktober 1940 wurden zehn der letzten elf jüdischen Einwohner nach Gurs deportiert.
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