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In der bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts kurmainzischen Amtsstadt Tauberbischofsheim bestand eine jüdische Gemeinde im Mittelalter und in der Neuzeit bis 1939. Vermutlich waren zwischen dem 13. und 20. Jahrhundert mit nur wenigen Unterbrechungen Juden in der Stadt. Im Mittelalter hatte die Gemeinde unter vier furchtbaren Judenverfolgungen 1235, 1298 (mit 130 Toten), 1336-39 und 1348/49 zu leiden, durch die die Gemeinde jeweils fast völlig ausgelöscht wurde. Seit dem 17. Jahrhundert nahm die Zahl der Juden in der Stadt wieder stärker zu. 1706 zahlten sechs jüdische Haushaltsvorstände und eine Witwe Schutzgeld.

1933 wurden 106 jüdische Einwohner in Tauberbischofsheim gezählt. Auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien sowie der Folgen des wirtschaftlichen Boykott ist ein Teil von ihnen ausgewandert oder in andere Städte verzogen. Über die Gräueltaten 1938/39 siehe unten bei den weiter führenden Links. Die letzten jüdischen Einwohner wurden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. 

Koordinate
49.6472808, 9.6596162
Bundesland
Baden-Württemberg
Ereignisse
Ereignisart
Datum Text
1235
Ereignisart
Datum Text
1298
Ereignisart
Datum Text
1336-39
Titel
Pestpogrom
Ereignisart
Datum Text
1348/49
Ereignisart
Datum Text
17. Jahrhundert
Ereignisart
Datum Text
03.09.1939
Literatur
Alicke, Klaus-Dieter, Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. 3 Bände, Gütersloh 2008.
Gehrig, Franz u. Müller, Hermann: Tauberbischofsheim. Verein Tauberfränkische Heimatfreunde e. V., Tauberbischofsheim 1997, S. 285–297.
Hahn, Joachim u. Krüger, Jürgen, Synagogen in Baden-Württemberg. Bd. 2 Orte und Einrichtungen, Stuttgart 2007.
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