In Hessloch lebten Juden bereits im 15., 16. und wiederum seit Anfang des 17. Jahrhunderts (Vertreibung der Juden aus Worms nach 1600). 1710 werden namentlich die Juden Mosche und Mayer genannt. Ein jüdische Gemeinde entstand noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts (um 1740: acht jüdische Familien am Ort).
Um 1800 wurden 34 jüdische Einwohner gezählt, 1829-30 waren es 56 beziehungsweise 59 jüdische Einwohner. Die höchsten Zahlen wurden 1861 mit 67 Personen erreicht (7,2 % der Gesamtbevölkerung von 943 Personen) beziehungsweise 1871 mit 77 Personen. Zur jüdischen Gemeinde Hessloch gehörten im 19. Jahrhundert auch die in Monzernheim lebenden jüdischen Einwohner (1824: 9, 1830: 14 Personen). Die Zahl der jüdischen Einwohner ging seit den 1870er-Jahren durch Aus- und Abwanderung zurück (1880 55, 1900 47 jüdische Einwohner). 1910 wurden 46 jüdische Einwohner gezählt (4,8 % von 953 Einwohnern).
Die jüdischen Familien lebten überwiegend vom Handel mit Manufakturwaren, Saat-, Getreide- und Düngemittelhandel sowie Weinbau und Weinhandel. Im Vereins- und Gemeindeleben des Ortes waren die jüdischen Einwohner völlig integriert.
Nach 1933 konnte ein Großteil der in diesem Jahr noch gezählten 30 jüdischen Einwohner auswandern. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge verwüstet
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