Bleicherode

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In Bleicherode bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/42. Bereits im Mittelalter lebten Juden in der Stadt. 1368 bis 1389 werden Juden "von Bleicherode" in Erfurt nachgewiesen. 1418 zahlten die Bleicheroder Juden 1 Gulden Bullengeld an das Reich. Aus den Jahren 1482 und 1488 wird von räuberischen Überfallen auf reisende Juden in Bleicherode berichtet. 1589 gab es fünf jüdische Familien in der Stadt. 1593 wurden die Juden ausgewiesen. Um 1620 gab es - offenbar nur für kurze Zeit - wieder Juden in der Stadt. 1683 wird in den Besucherverzeichnissen der Leipziger Messen vom Jahr 1683 ein Jude aus Bleicherode genannt. Mit dem Anschluss der Grafschaft Hohnstein an Preußen kam es nach 1700 zu einem Aufblühen des jüdischen Lebens in der Stadt. 1725 wurden 86, 1728 bereits 155 jüdische Einwohner gezählt. 1799 erhielt erstmals ein jüdischer Einwohner das Bürgerrecht. 

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1812 112 jüdische Einwohner, 1816 121, 1840 151, 1860 etwa 100, 1861 110, 1900 147 (bei etwa 3.300 Einwohner), 1910 151.  Besondere Verdienste erwarben sich jüdische Gewerbetreibenden beim Aufbau der Textilindustrie in der Stadt.

Koordinate
51.4400223, 10.572672484531
Bundesland
Thüringen
Die Hauptstraße in Bleicherode auf einer historischen Postkarte
Schwarz-Weiß-Foto: große, gepflasterte Straße mit Häusern an den Seiten
Aufnahmedatum
um 1910
Fotografiert von
Unbekannt
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
1280
Höhe
843
Lizenz
CC0
Mimetype
image/jpeg
Bis 1933 waren Juden im Stadtrat vertreten, wo sie sich dafür einsetzten, die Stadt für den Fremdenverkehr zu erschließen
Straße aus anderer Perspektive
Aufnahmedatum
um 1910
Fotografiert von
Unbekannt
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
Breite
1280
Höhe
838
Lizenz
CC0
Mimetype
image/jpeg
Ereignisse
Datum Text
ab 1368
Ereignisart
Datum Text
1593
Ereignisart
Datum Text
um 1620
Datum Text
nach 1700
Titel
Auswanderung
Datum Text
ab 1933
Titel
Novemberpogrom
Ereignisart
Datum Text
1938
Literatur
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Bd. 8 Thüringen, Frankfurt 2003, S. 180-181.
Kuhlbrodt, Peter, Verzeichnis der Nordhäuser jüdischen Familien zur Zeit des Neuanfanges im Jahre 1808, 1922 und 1829, Nordhausen 2006.
Schwarz, Hans-Peter (Hg.), Die Architektur der Synagoge. Frankfurt/Stuttgart 1988, S. 248-250.
Schwierz, Israel, Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes Mötsch. In: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen (Hg.), 2007.
Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Berlin 1992. S. 261-262.
http://www.alemannia-judaica.de/bleicherode_synagoge.htm (letzter Zugriff am 19.06.18)
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