Bachstraße 9
33098 Paderborn
Deutschland
<p>Erinnert werden soll an die Schicksale der jüdischen Familien Schönewald und Kosses, die vor und während der NS-Zeit in der Bachstraße 9 in Paderborn lebten. Jakob Schönewald erwarb 1907 das Haus, das später von seinem Sohn Dagobert übernommen wurde. Die Familie Schönewald wurde 1941 nach Riga deportiert, wo nur Selma Schönewald das Ghetto überlebte. Ihr Mann und die beiden Söhne starben vermutlich 1943 in Auschwitz.</p><p>Albert Kosses, ebenfalls Bewohner der Bachstraße 9, heiratete Bertha Schönewald. Sie hatten vier Kinder. Trotz Bemühungen, die Familie aus Deutschland zu retten, wurden Albert, Bertha und ihre Tochter Henni 1942 nach Theresienstadt und später nach Auschwitz deportiert, wo sie ums Leben kamen. Hans Kosses überlebte die Shoa und wurde 1945 befreit. Die anderen Kinder konnten teils in britische Mandatsgebiet Palästina, England und später in die Schweiz fliehen. Das Haus Bachstraße 9 wurde 1945 durch Bomben zerstört und nach dem Krieg als Hotel und Gaststätte wieder aufgebaut. Keiner der überlebenden früheren Bewohner kehrte nach Paderborn zurück. Selma Schönewald wanderte nach Kolumbien und später in die USA aus, Hans Kosses emigrierte 1950 in die USA, Hilde Kosses blieb in Israel, und Lieselotte Kosses folgte ihr 1948, später lebte sie in der Schweiz.</p>
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