Inge-Ransenberg-Weg
33104 Paderborn
Deutschland
<p>Inge Ransenberg wurde am 12.03.1935 in Wennemen im Sauerland geboren. Mit gerade einmal neun Jahren wurde das jüdische Mädchen im Oktober 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Die Geschichte der Familie Ransenberg zeigt in besonderem Maße, welche unterschiedlichen Verfolgungserfahrungen die jüdische Bevölkerung im ländlichen Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus machte. Inges ältester Bruder Rolf Ransenberg bekam als 14-Jähriger im Jahr 1938 die Chance auf eine Emigration in die USA. Die weiteren Kinder der Familie wurden in Kinderheimen, Schulen und ähnlichen Bildungseinrichtungen untergebracht. Inge verbrachte einige Jahre im Jüdischen Kinderheim in Paderborn. Im Jahr 1942 wurde Inges Bruder Günther, der Zwangsarbeit leisten musste, verhaftet, da er ein Mädchen mit einem Schneeball getroffen hatte. Ein solches „Vergehen“ wurde als „Rassenschande“ bezeichnet und der 15-Jährige im Konzentrationslager Niederhagen in Wewelsburg hingerichtet. Seine Mutter ertrug das Schicksal ihres Sohnes nicht und starb nur 14 Tage später an Herzversagen. Zunächst wurden die siebenjährige Inge, ihr Bruder Alfred und der Vater in das Getto Theresienstadt verschleppt, wo sie mehr als zwei Jahre unter menschenunwürdigen Umständen leben mussten und vor allem an Hunger litten. Im März 1943 wurden Friedel Ransenberg und Karl-Heinz Ransenberg verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Nach dem Transport, während der Selektion, wurde Karl-Heinz aufgrund seines Alters in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet. Karl-Heinz´ Bruder Friedel gelang es, den SS-Mann, der die Selektion vornahm, bezüglich seines Alters zu täuschen und so zu überleben. Am 1. Oktober 1944 kamen auch Inge und Alfred nach Auschwitz. Sie waren nicht mehr in Begleitung ihres Vaters, der bereits einige Tage zuvor ermordet worden war. Inge wurde im Alter von neun Jahren in Auschwitz ermordet, Alfred im Alter von zwölf Jahren.</p>
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