Liese Dreyer Weg
33098 Paderborn
Deutschland
<p>An die letzte Leiterin des jüdischen Waisenhauses, Liese Dreyer erinnert seit 2003 ein Weg auf dem Gelände der Universität. Rose Elise ‚Liese‘ Dreyer wurde am 10. Juli 1895 in Rietberg geboren. 1914 zog sie von Köln aus, wo sie wahrscheinlich eine Ausbildung zur Erzieherin absolvierte, nach Paderborn, um dort im jüdischen Waisenhaus an der Leostraße zu arbeiten. 1930 trat Liese Dreyer die Nachfolge ihrer Tante als Leiterin des Waisenhauses an, das nicht nur Waisenkinder, sondern auch arme Kinder jüdischer Familien beherbergte, denen neben Unterbringung und Verpflegung auch Erziehung und schulische Bildung zuteilwerden sollte. Liese Dreyer gelang es, jüngere Kinder im Rahmen der sogenannten Kinderauswanderung aus Deutschland wegzubringen. Liese Dreyer begleitete samt Lehrer David Köln und der Kindergärtnerin Ella Feldmeier die verbliebenen Kinder nach Ahlem bei Hannover. Dort hatte eine jüdische Gartenbauschule gestanden, nun herrschten dort aber lagerähnliche Verhältnisse, da die Gartenbauschule schon als Sammelstelle für Jüdinnen und Juden aus den Regierungsbezirken Hannover und Hildesheim diente. Liese Dreyer wurde von Ahlem aus am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie den sicheren Tod fand.</p>
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