Königsallee 1
Nordrhein-Westfalen
40212 Düsseldorf
Deutschland
<p>Leonhard Tietz wurde am 3. März 1849 in Birnbaum, Provinz Posen geboren. Sein Werdegang zum Warenhaus-Unternehmer begann in Stralsund mit der Eröffnung eines kleinen Textilgeschäftes (Garn-, Knopf-, Posamentier- und Wollwarengeschäft) am 14. August 1879. Dem Geschäft in Stralsund folgte 1882 ein ähnliches Geschäft in Elberfeld, 1884 dann ein weiteres Geschäft in Schweinfurt und 1888 in Amberg. Als das Geschäft in Elberfeld zu klein wurde, setzte Leonhard Tietz seinen lange gehegten Wunsch in die Tat um und baute dort 1885 sein erstes Mehrsparten-Kaufhaus. Sechs Jahre später, am 7. April 1891 eröffnete Leonhard Tietz in Köln ein 180 m² großes Geschäft in der Hohe Straße. 1892 folgte Aachen und 1899 wurde das Warenhaus Tietz in Düsseldorf an der Schadowstraße erbaut. 1905 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Von 1907 bis 1909 ließ das Unternehmen das Warenhaus Tietz Alleestraße in Düsseldorf nach Plänen von Joseph Maria Olbrich errichten. Als Leonhard Tietz am 15. November 1914 starb führte sein Sohn Alfred Leonhard Tietz das Geschäft weiter. Das Unternehmen wuchs durch Übernahmen weiter und beschäftigte Anfang der 1930er Jahre etwa 15.000 Mitarbeiter an 43 Standorten. Mit Gerhard Tietz, seinem 11 Jahre jüngeren Bruder leitete Alfred Leonhard Tietz den Großkonzern, - bis die Machtübernahme der Nationalsozialisten und in Folge darauf die Arisierungsbestrebungen (Enteignung jüdischer Firmen und Geschäfte und deren Übernahme) zur Folge hatten, daß Alfred Leonhard und Gerhard Tietz aus der Geschäftsleitung zurücktraten und ihre Aktienanteile weit unter Wert verkaufen mußten. Am 11. Juli 1933 kam es zur Namensänderung in Westdeutsche Kaufhof AG. Alfred Leonhard Tietz emigrierte mit seiner Familie zunächst nach Amsterdam. Kurz vor dem Einmarsch der Deutschen in die Niederlande 1940 gelang ihm und seiner Familie die Flucht nach Palästina. Gerhard Tietz floh 1934 mit seiner Familie nach England.</p>
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