Warburger Straße / Peter-Hille-Weg
33098 Paderborn
Deutschland
<p>Im Rahmen vorbeugender Luftschutzmaßnahmen ließ die Stadt Paderborn 1941 eine Anzahl unterirdischer Löschwasserreservoirs und offener Löschteiche anlegen. Darunter befand sich auch der zugleich als Rückhaltebecken für Regenwasser konzipierte Löschteich Warburger Straße / Peter-Hille-Weg. Er wurde ausgehoben von den Insassendes so genannten jüdischen Umschulungslagers „Grüner Weg“. Siehe auch den Eintrag unter "Das jüdische Umschulungs- und Einsatzlager Grüner Weg" in der Kategorie "Bildung" mit weiteren Infos.</p><p>Dieses Lager wurde im Juli 1939 am Grünen Weg 86 (Ecke Frankfurter Weg) auf einem damals noch im freien Feld liegenden Gelände eingerichtet. Das Grundstück war der „Reichsvertretung der deutschen Juden“ von der Stadt Paderborn unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden, damit im Zuge der jüdischen Selbsthilfe junge Juden (Männer und Frauen) zu „körperlicher, vorwiegend landwirtschaftlicher und gärtnerischer Arbeit zur Vorbereitung ihrer Auswanderung“ ausgebildet werden konnten. Das Umschulungslager, tatsächlich eher ein Arbeitslager, unterstand in lagerinternen Angelegenheiteneinem jüdischen Leiter. Den Arbeitseinsatz bestimmte der Leiter des städtischen Fuhrparks. Nach Errichtung der vier Wohnbaracken und einer Wirtschaftsbaracke durch die Lagerinsassen erfolgte ihr Einsatz in den städtischen Betrieben: vor allem bei der Müllabfuhr, der Straßen- und Kanal-reinigung, der Reparatur von Straßen und Gräben sowie der Pflege städtischer Grünanlagen und Friedhöfe. Darüber hinaus wurden sie auch in Paderborner Gewerbetrieben eingesetzt sowie zum Entladen von Waggons auf dem Güterbahnhof. Im Lager lebten etwa einhundert junge Juden. Ihre Verweildauer war Schwankungen unterworfen. Ein Teil der Lagerinsassen konnte noch emigrieren. Mit Wirkung vom 23. Oktober 1941 allerdings untersagte der Reichsführer SS Heinrich Himmler jede jüdische Emigration. Während die erste Deportation jüdischer Bürger aus Paderborn in das Ghetto Riga bereits am 10. Dezember 1941 begann, wurde die Arbeitskraft der meisten Juden und Jüdinnen des Lagers für die Erfüllung kriegswichtiger Aufgaben noch benötigt. Zwei von ihne</p>
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