Elberadweg 105
Saxony
01814 Reinhardtsdorf-Schöna
Deutschland
<p>Siegmund Kohn (geb. 1874 in Zahrawitz) lebte seit August 1922 in Schöna und war in der "Elbschloss Malzfabrik" der Familie Brach tätig. Im Juni 1923 zogen Julie Kohn (Kohnova) (Geburtsname unbekannt; geb. 1877 in Petrowitz), die mit Siegmund Kohn verheiratet war, und ihr gemeinsamer Sohn Ernst (geb. 1903 in Kajlovec) ebenfalls nach Schöna. Die Familie lebte in einer Wohnung in der Malzfabrik. Familie Kohn waren tschechoslowakische Staatsangehörige.</p><p>Ernst Kohn, der als kaufmännischer Angestellter und Laborant tätig war, war mit Ella Kohn (Kohnova) (geborene Bounaventur; geb. 1903 in Wien) verheiratet, die seit Ende Februar 1930 mit ihm zusammen in Schöna lebte.</p><p>Nach dem Alfred Brach Anfang Mai 1935 wegen angeblicher Devisenvergehen aus dem Gebiet des Deutschen Reiches verwiesen werden sollte, übernahm Siegmund Kohn die Verwaltung der Malzfabrik. Diese Tätigkeit endete wohl Anfang 1938. Vermutlich verließ Familie Kohn aufgrund des immer stärker werdenden antisemitischen Terrors den Ort, was ihnen zunächst auch gelang. Im November 1938 wurde die Fabrik an die Unternehmer Kwasny und Damm zwangsverkauft.</p><p>Am 15. März 1939 marschierte die Wehrmacht in die Gebiete der Tschechoslowakei ein,nsodass Familie Kohn fortan wieder dem Antisemitismus und der Verfolgung durch die Deutschen und ihrer tschechischen Kollaborateure ausgesetzt waren. Familie Kohn wurde am 4. Juli 1942 mit weiteren 900 Jüdinnen und Juden von Olomouc ins Ghetto Theresienstadt deportiert.</p><p>Von dort aus wurden Ella Kohnova und Ernst Kohn am 28. Juli 1942 ins weißrussische Baranowitschi deportiert. Ella und Ernst Kohn wurden bei diesem Transport ermordet.</p><p>Julie Kohn (Kohnova) wurde am 16. März 1943 im Ghetto Theresienstadt ermordet.</p><p>Siegmund Kohn wurde am 15. Dezember 1943 mit weiteren fast 2.500 Jüdinnen und Juden von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert. Das Todesdatum von Siegmund Kohn ist nicht bekannt.</p><p> </p>
Neuen Kommentar hinzufügen