der Fellhändler Max Eberhardt

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90
Kategorie
Adresse

Marktplatz 2
Bavaria
97711 Maßbach
Deutschland

Früherer Straßenname
Haus-Nr. 26
Koordinate
50.184561241389, 10.276208164348

<p>Bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 lebten noch 24 J&uuml;dinnen und Juden in Ma&szlig;bach. Ihre Anzahl blieb bis Anfang 1939 nahezu konstant. Obwohl auch in Ma&szlig;bach eine massive antisemitische Propaganda betrieben wurde, pflegten &ouml;rtliche Landwirte weiterhin ihre Kontakte zu j&uuml;dischen Viehh&auml;ndlern und einige j&uuml;dische Gewerbebetriebe, z.B. die offene Handelsgesellschaft Heidelberger (Plan-Nr. 85 &frac12;) und der Fellh&auml;ndler Max Eberhardt (Haus-Nr. 26), konnten bis Oktober 1938 ihren Gesch&auml;ften nachgehen. Im Fr&uuml;hjahr 1937 wurden der Ma&szlig;bacher Gemeinde alle Veranstaltungen und Versammlungen mit Ausnahme der Gottesdienste verboten.</p><p>Nach dem Pogrom lie&szlig; der B&uuml;rgermeister die j&uuml;dischen Einwohner f&uuml;r die Reparatur der Synagogenfenster RM 800 bezahlen. Au&szlig;erdem bot er ihnen an, die Synagoge f&uuml;r RM 50 zu verkaufen. Sattlermeister Karl Geiling, in dessen Hof die Synagoge stand, bem&uuml;hte sich, das Geb&auml;ude zu erwerben, was sich jedoch sehr schwierig gestaltete. Seitens der nur noch kleinen j&uuml;dischen Gemeinde gab es f&uuml;r den Verkauf an ihn im Juli 1942 keine Einw&auml;nde. Die letzten beiden j&uuml;dischen M&auml;nner - Sigmund Max Eberhardt und David Frank - &quot;best&auml;tigten&quot; in einem Dokument von&nbsp;1942&nbsp;ihre Einwilligung zum Verkauf des Geb&auml;udes an Karl Geiling</p><p>Schon am 14. Juli 1942 wurden die letzten 6 Ma&szlig;bacher B&uuml;rger j&uuml;dischen Glaubens zur &quot;Wohnsitzverlegung&quot; nach W&uuml;rzburg gebracht und von dort deportiert. Nur Sigmund Max Eberhardt nicht. Er war am 26. Juli 1942 in W&uuml;rzburg gestorben und wurde auch dort begraben.&nbsp;</p>

Medien
"Bestätigung" von 1942 zum Verkauf der Synagoge
Aufnahmedatum
2003
Fotografiert von
Klaus Bub
Meyrav Levy
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
https://www.alemannia-judaica.de/
ggf. URL
https://www.alemannia-judaica.de/massbach_synagoge.htm
Breite
772
Höhe
1000
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Beim Verkauf des Hauses von Samuel Eberhardt Kultusvorstand der Maßbacher jüdischen Gemeinde wurde Karl Geiling Sattlermeister schon im Jahre 1921 die Zusicherung gegeben, sobald die Synagoge in anderen Besitz übergehe, nur Karl Geiling Sattlermeister von Maßbach in Frage käme. Da Geiling stets der jüdischen Gemeinde in jeder Art u. Weise freundschaftlich entgegen kam u. die Juden von Maßbach teilweise ausgewandert, verstorben u. verzogen sind, dass nur noch 2 Mitglieder von der Kultusgemeinde zugegen sind, nämlich Vertrauensmann David Frank sowie Sigmund Eberhardt befürworten dieselben laut Unterschrift und Gemeindestempel, dass nur dieses Objekt beim Verkauf an Karl Geiling Sattlermeister in Maßbach übergehen soll. Maßbach, den 2. Juli 1942.
Sigmund Max Israel Eberhardt
Maßbach
David Isr Frank Vertrauensmann
Israelitische Kultusgemeinde Maßbach Unterfranken

Dieses Dokument vom 2. Juli 1942 - mit den beiden Unterschriften von Sigmund Max Eberhardt und David Frank - ist das letzte Zeugnis der israelitischen Gemeinde in Maßbach. Schon am 14. Juli 1942 wurden die letzten 6 Maßbacher Bürger jüdischen Glaubens zur "Wohnsitzverlegung" nach Würzburg gebracht und von dort deportiert. Nur Sigmund Max Eberhardt nicht. Er war am 26. Juli 1942 in Würzburg gestorben und wurde auch dort begraben.
(Dokument erhalten von Klaus Bub)
Redaktionell überprüft
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