Marktplatz 2
Bavaria
97711 Maßbach
Deutschland
<p>Bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 lebten noch 24 Jüdinnen und Juden in Maßbach. Ihre Anzahl blieb bis Anfang 1939 nahezu konstant. Obwohl auch in Maßbach eine massive antisemitische Propaganda betrieben wurde, pflegten örtliche Landwirte weiterhin ihre Kontakte zu jüdischen Viehhändlern und einige jüdische Gewerbebetriebe, z.B. die offene Handelsgesellschaft Heidelberger (Plan-Nr. 85 ½) und der Fellhändler Max Eberhardt (Haus-Nr. 26), konnten bis Oktober 1938 ihren Geschäften nachgehen. Im Frühjahr 1937 wurden der Maßbacher Gemeinde alle Veranstaltungen und Versammlungen mit Ausnahme der Gottesdienste verboten.</p><p>Nach dem Pogrom ließ der Bürgermeister die jüdischen Einwohner für die Reparatur der Synagogenfenster RM 800 bezahlen. Außerdem bot er ihnen an, die Synagoge für RM 50 zu verkaufen. Sattlermeister Karl Geiling, in dessen Hof die Synagoge stand, bemühte sich, das Gebäude zu erwerben, was sich jedoch sehr schwierig gestaltete. Seitens der nur noch kleinen jüdischen Gemeinde gab es für den Verkauf an ihn im Juli 1942 keine Einwände. Die letzten beiden jüdischen Männer - Sigmund Max Eberhardt und David Frank - "bestätigten" in einem Dokument von 1942 ihre Einwilligung zum Verkauf des Gebäudes an Karl Geiling</p><p>Schon am 14. Juli 1942 wurden die letzten 6 Maßbacher Bürger jüdischen Glaubens zur "Wohnsitzverlegung" nach Würzburg gebracht und von dort deportiert. Nur Sigmund Max Eberhardt nicht. Er war am 26. Juli 1942 in Würzburg gestorben und wurde auch dort begraben. </p>

Sigmund Max Israel Eberhardt
Maßbach
David Isr Frank Vertrauensmann
Israelitische Kultusgemeinde Maßbach Unterfranken
Dieses Dokument vom 2. Juli 1942 - mit den beiden Unterschriften von Sigmund Max Eberhardt und David Frank - ist das letzte Zeugnis der israelitischen Gemeinde in Maßbach. Schon am 14. Juli 1942 wurden die letzten 6 Maßbacher Bürger jüdischen Glaubens zur "Wohnsitzverlegung" nach Würzburg gebracht und von dort deportiert. Nur Sigmund Max Eberhardt nicht. Er war am 26. Juli 1942 in Würzburg gestorben und wurde auch dort begraben.
(Dokument erhalten von Klaus Bub)
Neuen Kommentar hinzufügen