Poppenlauerer Straße 9
bayern
97711 Maßbach
Deutschland
<p>Hirsch Goldstein betrieb in seinem Wohnhaus (Plan-Nr. 161, heute Poppenlauerer Straße 9) ein privates „Israelitisches Unterrichts-Institut“, in dem christliche und jüdische Knaben ab 11 Jahren u.a. in Fremdsprachen und kaufmännischen Fächern geschult wurden. Nach dem Wegzug Goldsteins erwarb die Kultusgemeinde 1895 das Haus und richtete darin ihre israelitische Elementarschule ein. Das alte Schulhaus hat man verkauft.</p><p>Unter den Lehrern sind namentlich bekannt: Hirsch Goldstein (vermutlich von 1873 bis 1895), Moses Nußbaum (von 1895 bis– 1910) und Siegfried Freudenberger (von 1910 bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges). Letzter jüdischer Lehrer war bis 1935 David Cegla.</p><p>In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts schrumpfte die Kultusgemeinde weiter und erreichte 1925 den Stand von nur mehr 33 Personen. Da sich mit der Mitgliederzahl auch die Einkünfte der Gemeinde stark reduzierten, fiel es zunehmend schwer, die nötigen Bauvorhaben und Reparaturen zu finanzieren. Durch den Kauf des neuen Schulhauses 1895 hatte sich auch eine große Schuldenlast ergeben. 1902 musste ein neues Ritualbad auf dem Grundstück des Schulhauses (Haus-Nr. 161) eingerichtet werden. </p><p>Für die Restaurierung des Schulgebäudes 1910/12 erhielt die Judenschaft staatliche Zuschüsse. Zu dieser Zeit besuchten noch 19 Kinder den Elementar- und Religionsunterricht. Innerhalb der nächsten zehn Jahre ging jedoch die Schülerzahl drastisch zurück, so dass man 1920die israelitische Volksschule auflösen musste. Zusammen mit der Poppenlauerer Gemeinde wurde nur noch ein Religionslehrer angestellt, der zugleich als Chasan und Schochet arbeitete. Die schulpflichtigen jüdischen Kinder erhielten künftig Unterricht in den Elementarfächern in der Maßbacher protestantischen Volks- und Hauptschule. Für die Reparatur des Gemeindehauses bot die VBIG 1926 einen Zuschuss an.</p>





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