Bürgerwiese 6
Sachsen
01069 Dresden
Deutschland
<p>Die Fotografin Genja Jonas wurde am 2. September 1895 in Rogasen/Posen (dem heutigen Rogozno) als Jenny Jonas geboren. Sie wuchs als zweites Kind des jüdischen Zigarrenhändlers Simon Sigismund Jonas gemeinsam mit drei Geschwistern in Bromberg auf. Zur Fotografenausbildung ging sie nach Berlin und war ab 1912 als Berufsfotografin tätig. Danach siedelte sie sich – wie schon ihr jüngerer Bruder Kurt – in Dresden an, wo sie 1918 auf der Bürgerwiese 6 ihr „Portikus“ genanntes Fotoatelier eröffnete. Schnell avancierte Genja Jonas zu einer beliebten Porträtfotografin, die sich weit über Dresden hinaus bald sogar einen europäischen Ruf erwerben konnte. Die Freundschaft ihres Ehemannes, des Schriftstellers und Redakteurs der Dresdner Neuesten Nachrichten Alfred Günther, brachte die Fotografin mit der Tänzerin Gret Palucca zusammen und machte eine weithin berühmte Aufnahmeserie im Atelier auf der Bürgerwiese möglich. Daneben fotografierte sie namhafte Persönlichkeiten der Dresdener Kunst- und Kulturszene. Von besonderer Qualität waren Ihre Kinderporträts, in denen sie versuchte, die kindliche Persönlichkeit mit Natürlichkeit zu erfassen.</p><p>In den 1920er Jahren übersiedelten auch die Eltern der Fotografin nach Dresden. Beide Elternteile konnten während der Naziherrschaft zunächst in die Niederlande emigrieren, wurden dort aber verhaftet und am 23. Juli 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet. 1935 wurde die Fotografin wegen ihrer „nichtarischen Herkunft“ aus der „Gesellschaft Deutscher Lichtbildner“ ausgeschlossen, deren Mitglied sie seit 1932 war. Nachdem eine Erkrankung die Emigration nach England unmöglich gemacht hatte, entging Genja Jonas nur durch ihren frühen Tod am 8. Mai 1938 in Dresden der Deportation.</p><p>Aus: https://www.deutschefotothek.de/documents/kue/90030286</p><p> </p&…;

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