Maximilianstraße
Bayern
86150 Augsburg
Deutschland
<p>Michael Heilbronner wurde am 2. Dezember 1833 in Ichenhausen geboren.Er war verheiratet mit Henriette,geb. Wimpfheimer,geb.am 7. Oktober 1837 in Ichenhausen.Vor seiner Hochzeit 1857 lebte Michael Heilbronner mehrere Jahre in den USA.Frisch verheiratet lebte das Ehepaar die ersten Ehejahre in Zweibrücken.Dort erblickten auch ihre ersten drei Töchter das Licht der Welt.1868 zog die Familie nach Augsburg.Dort wurde 1869 ihre vierte Tochter Karolina geboren.Michael Heilbronner war im Textilhandel tätig,gründete erst eine Kleiderfabrik und meldete 1871 dann mit seinem Schwager Jakob Wimpfheimer eine Kleiderhandlung an.Aus dieser gemeinsamen Firma wurde wenige Jahre später die in der Region und darüber hinaus bekannte Firma „Wimpfheimer & Cie". Nach dem Tod von Michael Heilbronner am 22. Oktober 1891 wurde Schwiegersohn Hugo Steinfeld Teilhaber der Firma.Tochter Lina und der Kaufmann Hugo Steinfeld hatten am 29. Oktober 1890 standesamtlich in Augsburg geheiratet.Nach dem Erwerb eines Grundstücks in bester Lage in der Bahnhofstraße 18 1/5 im April 1896 ließen Hugo Steinfeld und Jakob Wimpfheimer dort ein Geschäfts- und Wohnhaus im Stil der Neorenaissance errichten,das mit seinen kupferbedeckten Türmen und Erkern, verbunden mit moderner Technik wie Elektrizität,Dampfheizung und Fahrstuhl eine Sehenswürdigkeit in der Stadt darstellte. In den Geschäftsräumen im Erdgeschoss waren 1907 27 kaufmännische Angestellte sowie 37 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt.Vor dem Ersten Weltkrieg galt die Firma als das größte Tuchexportgeschäft in Süddeutschland. Bereits 1931 kam es zu ersten Boykottaufrufen jüdischer Geschäfte in Augsburg.Im Zuge der sogenannten "Arisierung" folgte am 15. Oktober 1938 der Zwangsverkauf der Firma. Das noch 1917 während des 1.Weltkriegs mit dem König-Ludwig-Kreuz ausgezeichnete Ehepaar, zwischenzeitlich gesellschaftlich isoliert und ausgegrenzt,sah keinen anderen Weg mehr und ging am 6. November 1941 in den Freitod.</p>
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