Weststraße 5A
Sachsen
09112 Chemnitz
Deutschland
<p>Im Adressbuch Chemnitz aus dem Jahr 1939 findet sich folgender Eintrag: Mandel Emanuel, Dipl.-Ing.,Weststr.5 I. - der Wiener Ingenieur Emanuel Mandel war seit 1930 mit Anni Oppenheimer, Tochter von Hugo Max und Betty Oppenheim verheiratet. Deren Vater Hugo Max Oppenheimer war bereits 1921 gestorben. Ihr Bruder Fritz Oppenheimer ( Kompanieführer-Leutnant der Reserve) fiel im 1.Weltkrieg am 19. September 1918 durch Gewehrfeuer bei einer Schlacht nahe der Ortschaft Hollebeke (Belgien). Ihr Bruder Dr. Wilhelm Alexander Oppenheim leitete nach dem Ableben des Vaters damals zusammen mit seiner Mutter Betty die Strumpf-und Handschuhfabrik „Heidenheim,Oppenheim & Co.weiter. Dr. Wilhelm Alexander Oppenheim, verheiratet mit Ilse Einstein emigrierte mit Frau und Sohn Rainer am 23. Februar 1938 nach Norwegen. Einige Monate später wanderte die Familie nach Schottland aus. Zurück in Deutschland blieben Anni Mandel mit ihrem Ehemann Emanuel und ihre Töchter Inge Elisabeth (geb. 1930) und Stephanie Cäcilie (geb. 1933) und die Wittwe Betty Oppenheim. Betty Openheim flüchtete 1939 mit ihren Enkelkindern Inge und Stephanie nach Holland. Anni und Emanuel Mandel, die zurück in Deutschland blieben, wurden am 19. Februar 1943 von Berlin nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Betty Oppenheim und ihre Enkeltöchter wurden in Holland nach Westerbork deportiert.Betty Oppenheim wurde im Mai 1943 weiter nach Sobibor transportiert und dort ermordet. Die beiden Mädchen Inge und Stephanie Mandel wurden im September 1943 nach Bergen-Belsen verlegt und 8 Monate später, am 24 Mai 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Inge war 13 und Stephanie 10 Jahre alt. An das Schicksal der Familie Mandel und Betty Oppenheim erinnern 5 Stolpersteine in der Weststraße 7 in Chemnitz.<br /> </p>
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