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Kategorie
Adresse

Schellingstr 24
70174 Stuttgart
Deutschland

Früherer Straßenname
Schellingstr 24
Koordinate
48.780253, 9.173161

Gertrude Goldschmidt (*1912 Hamburg –1994 Caracas) bekannt als Gego, war eine moderne jüdisch-deutsch-venezolanische bildende Künstlerin. Gego ist vielleicht am besten für ihre geometrischen und kinetischen Skulpturen aus den 1960er und 1970er Jahren bekannt, die sie als „Zeichnungen ohne Papier“ bezeichnete.Gego absolvierte von 1932 bis 1938 eine Ausbildung zur Architektin und Ingenieurin an der Technischen Hochschule Stuttgart. Als Jüdin war sie kurz nach Erhalt ihres Diploms zur Flucht nach Venezuela gezwungen, wo sie als Frau in einem technischen Berufsfeld nicht Fuß fassen konnte. Mitte der 1950er-Jahre beginnt sie nach Umwegen als Künstlerin tätig zu werden und schreibt über die Aufgabe des Architekturberufs an ihren früheren Professor Paul Bonatz: »Selbst unglückliche Lieben haben grossen Wert und ihre Wirkung.« Wenig später kauft das Museum of Modern Art (MoMA) in New York bereits eine erste Arbeit der Künstlerin an. Heute zählt Gego zu den wichtigsten Künstler*innen Lateinamerikas der zweiten H&aumllfte des 20. Jahrhunderts. Von der kinetischen Kunst ausgehend, bezog Gego die Bewegung sowie die Bedeutung des Experimentierens und des Betrachtens mit ein. Eines ihrer frühesten Werke, Esfera (Sphere) (1959), besteht aus geschweißtem Messing und lackiertem Stahl unterschiedlicher Breite, die in verschiedenen Winkeln zueinander angeordnet sind, um sich überlappende Linien und Felder zu schaffen. Wenn der Betrachter um die Kugel herumgeht, ändert sich die visuelle Beziehung zwischen den Linien, wodurch ein Gefühl der Bewegung entsteht. Esfera knüpft an die Arbeiten berühmter kinetischer Künstler wie Carlos Cruz-Diez und Jesus Rafael Soto an. Erst Mitte der 1960er Jahre wandte sich Gego vom Grundkonzept der kinetischen Kunst ab, um ihre Vorstellungen von der Linie zu verwirklichen. Für sie bewohnte die Linie einen eigenen Raum und war somit nicht Bestandteil eines größeren Werkes, sondern ein Werk für sich. In ihren Werken benutzte sie die Linie daher nicht, um ein Bild darzustellen; die Linie war das Bild.

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