Synagoge (Cannstatt)

Complete profile
90
Kategorie
Adresse

König-Karl-Straße 49
Baden-Württemberg
70372 Stuttgart
Deutschland

Koordinate
48.804101338287, 9.218160884804

<p>1875 erwarb die Gemeinde das Reithaus des Freiherrn von Eichthal in der K&ouml;nig-Karl-Stra&szlig;e (damals K&ouml;nigsstra&szlig;e) 49 und lie&szlig; es nach Pl&auml;nen des Cannstatter Architekten Christian Wei&szlig;ert zur Synagoge umbauen. Obgleich kein Prachtbau wie die Stuttgarter Synagoge von 1861 war das Projekt f&uuml;r die damals wenig mehr als 250 Gemeindeglieder ein Zeichen f&uuml;r Identifikation und Engagement.</p><p>Die Gemeinde blieb nach Vereinigung von Cannstatt und Stuttgart 1905 eigenst&auml;ndig; sie erreichte ihren H&ouml;chststand kurz vor der Jahrhundertwende mit fast 500 Personen.</p><p>Die Cannstatter j&uuml;dische Gemeinde, die 1933 noch 216 Mitglieder gez&auml;hlt hatte, existierte 1938 nicht mehr. Sie war zu Jahresbeginn 1936 sozusagen in die Stuttgarter Gemeinde zur&uuml;ckgekehrt. Das war nicht nur eine Folge der Emigration von Mitgliedern, sondern auch der prek&auml;ren finanziellen Lage, denn im NS-Staat mussten die Gemeinden alle Kosten bei wachsenden Soziallasten selbst tragen. Nach dem Novemberpogrom 1938 pl&uuml;nderte das Regime die verbliebenen deutschen Juden aus, verschleppte sie in Zwangswohnungen auch auf dem Land, ehe am 1. Dezember 1941 die systematischen Deportationen begannen.</p><p>Die bereits im Juni 1945 neu gegr&uuml;ndete Israelitische Kultusvereinigung W&uuml;rttembergs (IKVW) bem&uuml;hte sich um eine angemessene Gestaltung des Cannstatter Synagogenplatzes. 1947 legte das st&auml;dtische Gartenamt in Abstimmung mit der IKVW den Plan einer Anlage samt Gedenkstein vor, die das ehemalige Grundst&uuml;ck mit Synagoge und Vorgarten umfassen sollte. Doch nach Sch&auml;ndung von Gedenkorten in anderen St&auml;dten verzichtete die IKVW, wie in der Stuttgarter Hospitalstra&szlig;e, auf einen Gedenkstein.&nbsp;&nbsp;Wenig sp&auml;ter gelangte das Areal im Zuge der R&uuml;ckerstattung in den Besitz der Jewish Restitution Successors Organization, die sich in Konkurrenz zu den neuen Gemeinden als Sachwalterin der in der Schoa Ermordeten verstand. Von ihr konnte die Stadt das Areal erwerben &ndash; und legte dort einen Parkplatz an.</p>

Medien
Synagoge (Cannstatt)
eine schwarz weiß
Aufnahmedatum
unbekannt
Fotografiert von
unbekannt
ggf. Urheber / Künstler
CC BY-SA 3.0 DE
Studi2
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Website
ggf. URL
https://www.stadtlexikon-stuttgart.de/dts/index.html?id=9330ddc6-8189-4a58-ba01-acb1e79a4546
Breite
1712
Höhe
1200
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Beschreibung
Ansicht der Synagoge in Cannstatt von der König-Karl-Straße aus in schwarz weiß
Redaktionell überprüft
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