Salzbrückerstraße
Lower Saxony
21335 Lüneburg
Deutschland
<p>Hirsch Lengel wurde 1873 in der kleinen galizischen Stadt Dąbrowa geboren, die damals zum österreichisch-ungarischen Reich gehörte. Um 1897 heiratete er Bertha Lengel, geborene Lirt, die ebenfalls aus Dąbrowa stammte. Zu dieser Zeit gab es in der Stadt eine große jüdische Gemeinde, doch war es für Juden sehr schwierig, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.Nach der Geburt ihres vierten Kindes im Jahr 1903 beschloss die Familie Lengel, Dąbrowa zu verlassen. Sie hofften, dass das Leben für ihre wachsende Familie in Deutschland, und speziell in Lüneburg, besser sein könnte als im politisch und wirtschaftlich unruhigen Galizien.Als Kaufmann spezialisierte sich Hirsch Lengel auf den Handel mit Rohstoffen, Kohle und Altmetall. Die Lengels arbeiteten hart, sie waren erfolgreich, ihre Geschäfte liefen gut. Vier weitere Kinder wurden zwischen 1904 und 1909 geboren.Bereits 1909 hatte Hirsch Lengel damit begonnen, Gegenstände - von Bügeleisen über Gewichte und Waagen bis hin zu Kämmen - an das Lüneburger Museum zu verkaufen und auch zu spenden. Offensichtlich fühlte er sich Lüneburg und seiner Geschichte sehr verbunden.Im Jahr 1923 wurden die Lengels deutsche Staatsbürger. Nach dem Beginn der NS-Herrschaft wurde ihnen diese Staatsbürgerschaft 1935 wieder entzogen. Sie waren nun offiziell staatenlos, was auch bedeutete, dass sie ohne jeden Schutz waren.Im Frühjahr 1937 drängten die Handelskammern und die NSDAP die jüdischen Schrotthändler und Antiquitätengeschäfte im Rahmen der "Entjudungsbestrebungen" aus dem Geschäft. Die Schließung des Lengel-Geschäfts dauerte eine Weile, weil Hirsch Lengel immer wieder bei den Behörden beantragte, ihm etwas mehr Zeit für den Ausverkauf seiner Waren zu geben..Jakob Lengel floh in Juni 1939 nach England und später in die USA.</p>
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