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Kategorie
Adresse

Bardowicker Straße 4
Niedersachsen
21335 Lüneburg
Deutschland

Koordinate
53.250739, 10.408965

<p>1906 zog die Familie Adolf und Hulda Schickler von Nienburg nach L&uuml;neburg. In der Bardowicker Stra&szlig;e 4 &uuml;bernahm sie das Haus von&nbsp;Louis Rosenbaum, der hier ein Haushaltswarengesch&auml;ft gef&uuml;hrt hatte. Die Schicklers bauten nun ein Fachgesch&auml;ft f&uuml;r Schuhe und Herrenbekleidung auf, das schon bald zu einer festen Gr&ouml;&szlig;e und einem sehr beliebten Einkaufsort in L&uuml;neburg wurde. Die Familie wohnte oberhalb des Ladengesch&auml;fts. Alle Kinder arbeiteten zeitweilig im Gesch&auml;ft mit. 1928 &uuml;bernahm Sohn Harry Schickler das Gesch&auml;ft. Adolf und Hulda &uuml;berlie&szlig;en der n&auml;chsten Generation auch ihre Wohnung und zogen in die Schillerstra&szlig;e 42. Sie arbeiteten jedoch weiterhin gelegentlich im Gesch&auml;ft mit.&nbsp;Die Novemberpogrome 1938 beendeten auf brutale Weise die jahrhundertelange Pr&auml;senz von Gesch&auml;ften j&uuml;discher Kaufleute in L&uuml;neburg. In der Nacht vom 9./10.November zerschlugen NS-Aktivisten bei Schicklers wie auch beim nahegelegenen Kaufhaus Gubi alle Fenster des Gesch&auml;fts und verw&uuml;steten die Ladenr&auml;ume. Bei Schicklers legten sie au&szlig;erdem Feuer.&nbsp;Adolf Schickler und sein Sohn Harry wurden zusammen mit neun weiteren j&uuml;dischen L&uuml;neburger M&auml;nnern festgenommen. Man hielt sie zun&auml;chst im Gerichtsgef&auml;ngnis am Markt fest und verschleppte sie am n&auml;chsten Tag ins KZ Sachsenhausen. Aus dem KZ entlie&szlig; man zuerst Adolf und sp&auml;ter Harry Schickler nur, damit sie den Zwangsverkauf von Haus und Gesch&auml;ft in der Bardowickerstra&szlig;e 4 mit ihren Unterschriften besiegeln konnten. Danach sollten sie, komplett ausgeraubt und entrechtet, so schnell wie m&ouml;glich das Land verlassen.Die vier Kinder der Schicklers schafften es, aus Deutschland zu fliehen. Adolf und Hulda Schickler blieben zun&auml;chst zur&uuml;ck, versuchten aber auch noch zu entkommen. Es war ihnen nicht mehr verg&ouml;nnt. Im M&auml;rz 1942 zwang das NS-Regime sie, in das &bdquo;Judenhaus&ldquo; Im Kreise 24 in Celle umzuziehen. Am 7. Mai 1943 wurden sie ins das Ghetto/KZ Theresienstadt deportiert. Adolf Schickler kam am 12. Mai 1943, kurz nach der Ankunft dort um. Seine Witwe Hulda &uuml;berlebte noch fast 2 Jahre in Theresienstadt. Sie starb am 8. Januar 1945 an den Folgen jahrelanger Unterern&auml;hrung und nicht behandelter Krankheiten.</p>

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