Harsefelder Straße 4
Lower Saxony
21680 Stade
Deutschland
<p>Frieda Freudenstein, geb. Frenkel wird am 1.5.1864 in Varenholz (NRW) geboren.</p><p>Friedas Schwester Johanne war bereits nach Stade gezogen und hatte dort den Geschäftsmann David Jacobson geheiratet.</p><p>Nach dem Tod der Schwester übernimmt Frieda Frenkel die Erziehung der vier unmündigen Kinder, darunter auch Ernst Ludwig Jacobson, der später als Ernst Harthern (Pseudonym Niels Hoyer) als Schriftsteller und Kulturvermittler zwischen Deutschland und Skandinavien bekannt wurde.</p><p>Sie heiratet den Kaufmann Louis Freundenstein, der ab 1904 Inhaber der Firma "J. Jacobson Nachfolger" im Haus Bungestraße 14 ist. Das kleine Geschäft ist in der Weimarer Republik wirtschaftlich nicht mehr sehr erfolgreich. Der Inhaber Louis Freudenstein genießt dennoch in Stade ein hohes Ansehen und wird 1919 in die Gemeindevertretung gewählt.</p><p>Nach seinem Tod 1924 führt die Witwe Frieda Freudenstein das Geschäft noch einige Jahre weiter. 1933 zieht sie in eine Dachgeschosswohnung in der Harsefelder Straße.</p><p>In der Nacht des Novemberpogroms von 1938 stehen SA-Leute erstmals vor ihrem Haus, können aber vom Eindringen abgehalten werden. Etwa ab 1939 wird die Witwe in regelmäßigen Abständen von der SA aufgesucht. Bereits bei der ersten Hausdurchsuchung werden ihr Schmuck, Silber und weitere Wertgegenstände abgenommen. Schließlich lässt man ihr nur noch eine geringe Menge Bargeld und kaum mehr Kleidung, als sie am Körper trägt.</p><p>1940 wird sie zur Umsiedlung nach Hamburg gezwungen und von dort am 15. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Aus Theresienstadt wird sie, bereits 78jährig, nach Treblinka deportiert und dort am 26.September 1942 ermordet.</p>
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