Salzstr. 16
Niedersachsen
21680 Stade
Deutschland
<p>Johanna Schrangenheim lebte seit 1886 in Stade. Sie konvertierte vom Judentum zum Christentum.</p><p>Als Schneiderin war Johanna Schragenheim in verschiedenen Stader Haushalten tätig. Oft hat sie dabei auch den Kindern bei den Schulaufgaben geholfen. Sie muss eine geschätzte und angesehene Person in der Stadt gewesen sein. Dennoch erlebt sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Ausgrenzung und Diskriminierung und muss mehrfach unfreiwillig ihre Wohnung wechseln.</p><p>Am 7. Oktober 1941 zieht sie in das Haus des jüdischen Viehhändlers Fritz de Jonge. In dessen Haus Im Neuwerk 4 waren 1939/40 bereits mehrere Mitglieder der kleinen Stader jüdischen Gemeinde einquartiert worden.</p><p>Nur zwei Monate nach ihrem Einzug bei Familie de Jonge muss Johanna Schragenheim die Unterkunft am 19. November 1941 wieder verlassen. Sie erhält ein Zimmer beim Milch- und Gemüsehändler Behrens in der Salzstraße 16. Dies ist ihr letzter Wohnort in Stade.</p><p>Am 22. Juli 1942 wird Johanna Schragenheim verhaftet und deportiert. Ihr Leidensweg führt zunächst nach Bremen in das Jüdische Altersheim in Gröpelingen, tags darauf wird sie mit weit über 100 weiteren Juden über Hannover nach Theresienstadt deportiert.</p><p>Johanna Schragenheim überlebt in Theresienstadt kaum mehr als zwei Monate. Sie kam dort am 26. September 1942 ums Leben.</p>
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