Harsefelder Str. 31
Niedersachsen
21680 Stade
Deutschland
<p>Bertha Davids, geb, Spierrth</p><p>Bertha Bella Spier wurde 1865 geboren und war mit Abraham (Albert) Davids verheiratet. Aus der Ehe entstammen zwei Kinder, Erna und Otto Davids.</p><p>Die Familie wohnte seit 1908 in Stade, wo Abraham (Albert) Davids in der Harsefelder Straße 31 sein Geschäft als Viehhändler betrieb. Familie Davids gehörte zur kleinen jüdischen Gemeinde von Stade.</p><p>Nach dem Tod ihres Mannes wurde Bertha Davids unter Zwang nach Hamburg - zunächst in das Jüdische Altenheim in der Rothenbaumchaussee 217 - danach in das sogenannte ‚Judenhaus‘ (Jüdisches Gemeindehaus) in der Benneckestraße 6 umquartiert.</p><p>Am 15. Juli 1942 erfolgte die Deportation in das nationalsozialistische Zwangslager Theresienstadt. Bertha Davids kam dort am 15. September 1942 ums Leben.</p><p>Otto Davids</p><p>Aufgrund einer psychischen Erkrankung, wurde Sohn Otto Davids bereits in jungen Jahren mehrfach ärztlich behandelt. Zwischen 1931 und 1933 sind Aufenthalte im Krankenhaus Stade und der Israelitischen Jacoby’schen Heil- und Pflegeanstalt in Sayn (heute Bendorf bei Koblenz) notwendig. Nach eigenen Berichten soll er sich schon zu dieser Zeit von den Nationalsozialisten verfolgt gefühlt haben.<br />Der Amtsarzt stellt 1935 den Antrag, Otto Davids - gegen dessen Willen - zu sterilisieren. Nach erfolglosem Widerstand gegen die drohende Zwangsmaßnahme wird Otto zunächst in der Landesheilanstalt Lüneburg untersucht und muss sich schließlich im Mai 1936 im Stader Krankenhaus dem Eingriff unterziehen.<br />Nach dem Tod des Vaters wird er vom 10. bis 17. Juni 1940 im Israelitischen Krankenhaus Hamburg stationär behandelt. Danach wird er erneut in die Israelitische Jacoby’schen Heil- und Pflegeanstalt verlegt, die von den Nationalsozialisten ab Dezember 1940 in die Organisation der „Endlösung der Judenfrage“ – dem Holocaust – einbezogen wurde.</p><p>Otto David wurde im Jahr 1942 weiter nach Osten deportiert. Vermutlich gehörte Otto Davids zum letzten Transport in das deutsche Konzentrationslager Izbica (24. Juni 1942) und kam dort ums Leben.</p><p> </p><p> </p>
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