Unterfarrnbacher Straße 158
Bayern
90766 Fürth
Deutschland
<p>Nach dem verheerenden 30-jährigen Krieg siedelte sich um 1700 in Unterfarrnbach eine kleine jüdische Gemeinde an. Im Bereich der heutigen Unterfarrnbacher Straße 152 – 164 befand sich der Judenhof. Dazu gehörten mehrere kleine Wohnhäuser und eine Judenschul (Nr. 158), d. h. ein Betraum, mit einer Mikwe, einem Ritualbad. … Nach der Mitte des 19. Jh. gab es keine küdische Gemeinde mehr. ...</p><p><br />Im heutige eingemeindeten Stadtteil (Unter-)Farrnbach existierte bis ins 19. Jahrhundert<br />eine selbstständige jüdische Gemeinde mit einer eigenen Synagoge. Das Baudatum<br />des kleinen Gotteshauses mit der Hausnummer 44 (heute: Unterfarrnbacher Straße<br />158) ist unbekannt. In einem Gerichtsbuch von 1745 findet sich der Vermerk, das<br />„Häuslein“ hätte „ehedem ein Brennhäuslein ohne Gemeinderecht werden sollen. Es<br />haben aber die allda wohnenden Juden neben der Bewohnung ohne herrschaftlichen<br />Consens eine Judenschul darinnen eingerichtet". Dieses Gotteshaus wurde<br />vermutlich 1824 durch einen Brand weitgehend zerstört und neu errichtet. Die<br />lateinische Jahreszahl 1835 über der heutigen Eingangstür bezieht sich<br />vielleicht auf den Beginn des Wiederaufbaus. Nach Auflösung der Gemeinde wurde<br />die Synagoge beschrieben und inventarisiert:</p><p>Sie war massiv gebaut, einstöckig, von etwa 6,40 Meter Länge und 7,60 m Breite, mit<br />einem Giebel aus Steinfachwerk und einem mit Breitziegeln „doppelt gedeckten“<br />Dach. Der Gottesdienstraum besaß eine Holzdecke. Als Inventar wurde angegeben:<br />14 Bücherkästen, ein Bücherschrank, ein Altartisch, eine „rings um die Wände laufende<br />Bank“, mehrere Tücher und Vorhänge, ein Standleuchter und silberne Ketten. Max<br />Marx kaufte das Gebäude für 300 Gulden und verpflichtete sich, den Bau zu keiner<br />profanen oder den Ansichten des Gemeindevorstandes (von Fürth) zuwiderhandelnden<br />Nutzung zu verwenden. ... 1943 wurde die ehemalige Synagoge bei einem Luftangriff schwer<br />beschädigt, 1957 erhielt es durch eine Aufstockung seine jetzige Erscheinungsform und dient weiterhin als privates Wohnhaus. </p>
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