Joseph-Kohlschein-Straße 28
34414 Warburg
Deutschland
Das Goldschmidt-Haus wurde 1538 in der Altstadt von Warburg errichtet. Es liegt nahe der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde von Warburg.
Das Haus wurde von der Familie Asshoeer gegründet und war bis 1722 in deren Besitz.
Am 25. Januar 1722 verpfändeten Elisabeth und Röttgert Asshöer einen Hausanteil an den jüdischen Kaufmann Salomon Leikes. Wenngleich den Juden*Jüdinnen zu dieser Zeit noch untersagt war, Grundeigentum zu erwerben, so ist doch davon auszugehen, dass er mit der Zahlung praktisch auf Lebenszeit die volle Verfügungsgewalt über das Haus erworben hatte. Sein Sohn Herz Lucas übernahm das Haus von seinem Vater um 1800. Er war verheiratet mit Reichel Elkan aus Warburg und bekam mit ihr vier Kinder. 1807 erhielt Herz Lucas die vollen Eigentumsrechte über das Haus und wählte daraufhin für seine Familie den Nachnamen Berg. Sein Sohn Salomon Berg erbte das Haus, führte den Warenhandel weiter und lebte in dem Haus mit seiner Familie bis zu seinem Tod 1891.
1892 erwarb der jüdische Kaufmann Hesse Goldschmidt das Haus für die Unterbringung seines Antiquitäten-Geschäfts und seiner Familie. Nach seinem Tod 1909 lebte seine Familie weiter in dem Haus. Die Kinder Julie und Susanne Goldschmidt wurden am 28. Juli 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Am 25.11.1941 fiel das Haus an das Deutsche Reich. Nach dem Krieg ging das Haus an eine jüdische Treuhandgesellschaft und wurde darauffolgend von der Stadt Warburg erworben. Diese ließ es 1956 zum Mietshaus umbauen und 1979 privatisieren.
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