Haffstraße 1b
Mecklenburg-Vorpommern
17373 Ueckermünde
Deutschland
<p>Der jüdische Arzt Dr. Glaser (geb. 1889) war bis 1933 in Stettin als beamteter Arzt tätig. Aufgrund des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ wurde er zwangspensioniert und zog nach Ueckermünde. Durch die „Vierten Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ vom 25. Juli 1938 wurde ihm und allen anderen Ärzten jüdischer Glaubensherkunft die Approbation entzogen. Er durfte seinen Beruf unter der Bezeichnung „Krankenbehandler“ zwar weiter ausüben, aber ausschließlich nur zur Behandlung von jüdischen Bürgern.</p><p>1943 erkrankte Hans Glaser akut und kam zur Behandlung wegen eines Lungenemphysems ins Krankenhaus. Zu einem bestimmten Zeitpunkt verweigerte die SS die weitere Behandlung und den Aufenthalt im Krankenhaus. Seine Frau Elisabeth musste ihn mit dem Handkarren nach Hause transportieren. Dort verstarb er nach kurzer Zeit am 18.9.1943.</p><p>Elisabeth 'Lilly' Glaser geb. Tilsen (geb. 1888) überlebte gedemütigt und entrechtet das NS- Regime mit Hilfe.</p><p>Sohn Horst Glaser (geb. 1919) wurde verhaftet und musste Zwangsarbeit in einem Bergwerk leisten. Er konnte 1954 befreit werden.</p><p>Tochter Ruth Glaser (geb.1920) gelang 1939 die Emigration nach England.</p>
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