Anna Hess, Martha Enoch, Elise Rheinhold – Bahnhofstraße 7

<p>Anna Hess, Martha Enoch, Elise Rheinhold &ndash; Bahnhofstra&szlig;e 7</p><p>Anna (geb. 27.5.1855), Martha (geb. 7.7.1856) und Elise (30.7.1865) waren T&ouml;chter des Kaufmanns und Bankiers Philipp Daniel und seiner Frau Elise, geb. Meyer. Sie hatten einen Bruder, Eugen (geb. 22.10.1858).</p><p>Die alteingesessene j&uuml;dische Familie Daniel lebte seit Ende des 17. Jahrhunderts in Celle. Philipp Daniel f&uuml;hrte ein Geld-, Wechsel- und Bankgesch&auml;ft. Die Familie lebte zun&auml;chst in der Z&ouml;llnerstr., erwarb dann das Haus Bahnhofstr. 7. Philipp Daniel verstarb 1899, seine Frau zog deshalb nach Hannover. Sie starb dort 1902. Beide wurden auf dem J&uuml;dischen Friedhof in Celle beerdigt, die Grabsteine sind heute noch erhalten.</p><p>Anna heiratete am 5.6.1883 vor dem Celler Standesamt und einen Tag sp&auml;ter in der Celler Synagoge den aus Hamburg stammenden Joseph Hess aus Hamburg. Dort lebten sie auch. Vor ihrer Deportation nach Theresienstadt wurde&nbsp;sie im Hamburger &quot;Judenhaus&quot;,&nbsp;dem fr&uuml;heren J&uuml;dischen Gemeindehaus in der Beneckestr. 6 unter Zwang untergebracht, Von dort aus wurde sie 1943 im Alter von 88 Jahren nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 28. 09.1943, vermutlich an Unterern&auml;hrung und Ersch&ouml;pfung. Martha heiratete ebenfalls nach Hamburg: Sie und Leopold Enoch wurden am 19.08.1888 getraut. Die einzige Information, die &uuml;ber Martha Enoch &uuml;berliefert ist, ist, dass sie am 30.01.1942 Selbstmord beging</p><p>Elise heiratete am 07.02.1886 den Kaufmann Otto Rheinhold. Ihr einziges Kind, der Sohn Paul, fiel im I. Weltkrieg. Nachdem Otto Rheinhold 1937 starb, ging Elise nach Hannover. Hier wurde sie im September 1941 in das &quot;Judenhaus&quot;, Ohestra&szlig;e 9, zwangsuntergebracht. Nach der R&auml;umung des &quot;Judenhauses&quot; kam Elise wahrscheinlich in die zu einer Sammelstelle umgewandelte ehemalige Israelitische Gartenbauschule Ahlem. Wie ihre &auml;lteste Schwester Anna wurde auch Elise nach Theresienstadt deportiert. Nach vier Wochen verstarb sie hier am 23.08.1942 im Alter von 77 Jahren.</p>