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90
Kategorie
Adresse

Bergstraße 10
Lower Saxony
29221 Celle
Deutschland

Koordinate
52.62327442754, 10.084343553302

<p>In der Bergstr. 10 lebte das j&uuml;dische Ehepaar&nbsp;Adolf (geb.23. 10.1896) und&nbsp;Elsa Kohls (geb.&nbsp;Cahn, 19.11.1894) mit ihren T&ouml;chtern&nbsp;Edith&nbsp;(geb.&nbsp;20.04.1920) und&nbsp;Lieselotte&nbsp;(geb.&nbsp;18.01.1922), sowie Elsas Mutter,&nbsp;Rosa Cahn&nbsp;(geb.&nbsp;1862).</p><p>Die Familie lebte in wirtschaftlich schwierigen Verh&auml;ltnissen, was m&ouml;glicherweise der Grund war, dass Adolf 1933 nach Aachen ging. Im Fr&uuml;hjahr 1935 wandte sich Else Kohls an die ev.-luth. Kirche mit dem Anliegen, sich und ihre T&ouml;chter christlich taufen zu lassen. Der Pastor der Neuenh&auml;user Gemeinde, Wilhelm Voigt, der sich zur &bdquo;Bekennenden Kirche&ldquo; z&auml;hlte, war dazu bereit und auch die Stimmung in der Gemeinde war positiv. Voigt wies aber darauf hin, dass sie gem&auml;&szlig; der &bdquo;Rasse-Gesetze&ldquo; in den Augen der NS aber J&uuml;dinnen bleiben w&uuml;rden. Da Else Kohls versicherte, ihre Entscheidung entspr&auml;nge ihrer &Uuml;berzeugung, erteilte der Pastor den erforderlichen Konvertitenunterricht. Die Taufe fand im Juli statt. In der &Ouml;ffentlichkeit fand das Ereignis zun&auml;chst keine Beachtung, bis im September im &bdquo;Niedersachsen St&uuml;rmer&ldquo;, unter der &Uuml;berschrift &bdquo;Judentaufe in Celle&ldquo; ein Artikel erschien, der Voigt wegen seiner Beteiligung an einem &bdquo;j&uuml;dischen Betrugsman&ouml;ver&ldquo; angriff, das &bdquo;das nationale Empfinden der deutsch denkenden Mitglieder seiner Gemeinde aufs tiefste verletzte&ldquo;. Ein Gastwirt, bei dem die &auml;ltere Tochter Edith angestellt war, hatte den Pastor denunziert. Angeh&ouml;rige der HJ warfen daraufhin die Fensterscheiben des Pfarrhauses ein. Edith Kohls zog nach diesen Ereignissen nach Hamburg. Die wirtschaftliche Not der in Celle verbliebenen Angeh&ouml;rigen wuchs in der folgenden Zeit, die Stadt brachte sie in einer kommunalen Wohnung in Westercelle unter. Elsa und ihre j&uuml;ngere Tochter Lieselotte wurden zu unbezahlten Arbeiten herangezogen. Nach der Pogromnacht folgte die gesamte Familie der &auml;lteren Tochter nach Hamburg. Von hier wurden sie deportiert: Adolf Kohls T&ouml;chter Edith und Lieselotte kamen in Auschwitz ums Leben, Elsa Kohls und ihre Mutter Rosa Cahn in Lodz.</p>

Medien
Stolpersteine für die Familie Kohls - Bergstraße 10
Aufnahmedatum
18.04.2024
Fotografiert von
Gronen
ggf. Urheber / Künstler
Gronen
Joachim Gronen
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
3000
Höhe
1671
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Stolpersteine: Rosa Cahn, geb. Bornheim · Adolf Kohls · Elsa Kohls, geb. Cahn · Edith Kohls · Lieselotte Kohls
Bergstraße 10 – hier wohnte die Familie Kohls
Aufnahmedatum
18.04.2024
Fotografiert von
Gronen
ggf. Urheber / Künstler
Gronen
Joachim Gronen
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
2000
Höhe
1562
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Redaktionell überprüft
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