Familie Feingersch

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90
Kategorie
Adresse

Im Kreise 23
Lower Saxony
29221 Celle
Deutschland

Früherer Straßenname
Jüdisches Gemeindehaus Celle
Koordinate
52.622915665338, 10.087402411598

<p>Isaak und Rebekka Feingersch (geb.&nbsp;1885 und 1887) waren 1912 mit ihrer Tochter Marie von Odessa nach Frankfurt am Main emigriert. Dort kam der Sohn David zur Welt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 wurde die j&uuml;dische Familie verhaftet, weil sie russische Staatsangeh&ouml;rige waren. Um den schwierigen Lebensbedingungen im Lager Holzminden zu entkommen, meldete sich Isaak freiwillig zur Arbeit im Kaliwerk in Ovelg&ouml;nne bei Celle. Die Familie durfte nachziehen und vergr&ouml;&szlig;erte sich hier auf insgesamt sieben S&ouml;hne und drei T&ouml;chter.<br /><br />Nach der Stilllegung des Kaliwerks (1. September 1925) fand Isaak Feingersch Arbeit bei der Zentralheizungsfirma Sandel in Celle. Am 8.Juli 1937&nbsp;zogen die Eltern mit Benjamin und Hermann nach Celle in das J&uuml;dische Gemeindehaus, Im Kreise 23. Die anderen Kinder hatten die Familie inzwischen verlassen, um sich in verschiedenen Vorbereitungslagern auf ihre Auswanderung nach Pal&auml;stina vorzubereiten. So kamen f&uuml;nf S&ouml;hne &ndash; David, Moses, Rafael, Sally und Elias &ndash; rechtzeitig nach Pal&auml;stina und die drei Schwestern Marie, Fanny und Rosa erreichten Holland. Benjamin ging auf ein Jugendvorbereitungslager in Neuendorf und Hermann lernte zeitweilig in der j&uuml;dischen Gartenbauschule in Ahlem bei Hannover.</p><p>Isaak und Rebekka sowie der j&uuml;ngste Sohn Hermann wurden am 2. Dezember 1941 nach Riga deportiert und kamen in ein Arbeitslager in der N&auml;he der Stadt, wo die SS&nbsp;sie vermutlich sofort nach ihrer Ankunft&nbsp;ermordete. Die drei T&ouml;chter wurden von Holland aus nach Auschwitz deportiert und dort vergast: Rosa 1942, Fanny, ihr Mann und ihr Sohn 1944 und Marie und ihr Mann Ende Februar 1945. Benjamin &uuml;berlebte Auschwitz, weil er von Oskar Schindler aus einem Todesmarsch gerettet wurde. Er wanderte nach Pal&auml;stina aus.</p>

Medien
Stolpersteine Familie Feingersch
Aufnahmedatum
17.04.2024
Fotografiert von
Gronen
ggf. Urheber / Künstler
Gronen
Joachim Gronen
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
3118
Höhe
2214
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Redaktionell überprüft
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