Nanny Salomon, geb. Schloß und Oskar Salomon – Westcellertorstraße 1

<p>Oskar Salomon kam am 20. September 1878 in Uelzen zur Welt. Er war verheiratet mit Nanny (geb. am 1. Mai 1881), geb. Schlo&szlig;, aus Gleicherwiesen in Th&uuml;ringen. Sie hatten drei Kinder: Gerhard (geb. am 10. Dezember 1907) und die Zwillinge Hans und Grete (geb. am 14. Mai 1909). Die Familie lebte in der Westcellertorstra&szlig;e 1. 1907 hatte Oskar Salomon von seinem Vater ein Gesch&auml;ft f&uuml;r Oberbekleidung und Schuhe &uuml;bernommen, spezialisierte sich aber schlie&szlig;lich auf Schuhe. Seit 1929 befand sich das Gesch&auml;ft in der Poststra&szlig;e 7.<br />Am 1. April 1933 war das Gesch&auml;ft wie andere Betriebe j&uuml;discher Inhaber von der Boykottaktion der NSDAP betroffen. Ebenfalls 1933 wurde Oskar Salomon f&uuml;r einige Tage inhaftiert, weil ein Kunde bei der Polizei angeben hatte, dass Solomon Zweifel am Bestehen des &quot;Dritten Reiches&quot; ge&auml;u&szlig;ert habe. Grete und Gerhard wanderten 1936 bzw. 1937 nach S&uuml;dafrika aus. In der Pogromnacht am 9./10. November 1938 wurden die Fenster des Gesch&auml;fts zerschlagen und Waren auf die Stra&szlig;e geworfen. Wie fast alle j&uuml;dischen M&auml;nner wurden Oskar und Hans Salomon am 10. November verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht. Im Dezember wurden sie entlassen. In der Haft hatte sich Oskar Salomons Gesundheitszustand extrem verschlechtert. Durch die &quot;Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben&quot; waren er und sein Sohn Hans, der ein eigenes Gesch&auml;ft f&uuml;hrte, gezwungen, ihre Betriebe aufzugeben. Hans emigrierte mit seiner Frau Berta in die USA. Oskar Salomon verkaufte 1939 seine Immobilien und plante mit seiner Frau die Ausreise. Aber dazu kam es nicht. Bis zu ihrer Deportation am 10. Juli 1942 wurden&nbsp;sie vom NS-Regiem im &quot;Judenhaus&quot;, Im Kreise 24, zwangsuntergebracht. Beide wurden in Auschwitz ermordet.</p>