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90
Kategorie
Adresse

Mühlenstraße 25
Niedersachsen
29221 Celle
Deutschland

Koordinate
52.622614, 10.074549

<p>Else Lang (geb.&nbsp;am 05.04.1884 in Suhl) heiratete den am 22.09.1872 auf Norderney geborenen Julius von der Wall. Dieser promovierte 1901 zum&nbsp;Dr.&nbsp;jur., legte 1902 die gro&szlig;e juristische Staatspr&uuml;fung ab und war seit 1903 Notar und Rechtsanwalt am Oberlandesgericht Celle. Lange Zeit war er der einzige an diesem Gericht zugelassene j&uuml;dische Anwalt. 1908 kam die Tochter Eva zur Welt. 1911 lie&szlig; sich die Familie das Wohn- und Gesch&auml;ftshaus in der M&uuml;hlenstr. 25 planen und bauen. Im Jahr 1921 nahm von der Wall&nbsp;Dr.&nbsp;Manfred Herzfeld&nbsp;als Sozius in seine Rechtsanwaltskanzlei auf, die bis 1933 &uuml;beraus erfolgreich arbeitete. 1933 sah sich Julius von der Wall massiven Bestrebungen ausgesetzt, die seine rechtsanwaltliche Zulassung in Frage stellten. Mit dem &bdquo;Gesetz &uuml;ber die Zulassung zur Anwaltschaft&ldquo; vom 07. 04.1933 setzten die Nationalsozialisten gegen etwa 1500 der rund 4000 j&uuml;dischen Anw&auml;lte ein Berufsverbot durch. Julius von der Wall fiel unter eine Ausnahmeregelung, die Frontk&auml;mpfer des I. Weltkriegs sch&uuml;tzte. Das Notariat wurde ihm aber entzogen. Gest&uuml;tzt durch Denunziationen bem&uuml;hte sich Oberlandesgerichtspr&auml;sident von Gar&szlig;en, ein Vertretungsverbot gegen von der Wall zu erreichen. Erst eine Durchf&uuml;hrungsverordnung zum Anwaltsgesetz vom 01. 10.1935 verb&uuml;rgte auch ihm seine Berufsrechte. Die Anwaltskanzlei war allerdings durch die antisemitische Boykotthetze nur noch eingeschr&auml;nkt zu f&uuml;hren. Von der Wall verkaufte sein Haus in der M&uuml;hlenstr. und zog 1934 mit seiner Frau zu seinem Sozius Manfred Herzfeld in eine Mietwohnung in der Schwicheldtstr.19A. Von der Walls Tochter Eva war mit ihrem Mann, Walter Kaufmann, bereits Ende August 1933 emigriert.Noch bevor man j&uuml;dischen Anw&auml;lten in Deutschland im September 1938 die Aus&uuml;bung jeglicher Anwaltst&auml;tigkeit untersagte, folgten Julius und Else von der Wall ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn nach Amsterdam. Doch die Flucht konnte das Ehepaar nicht retten, es wurde deportiert und wie ihre Tochter Eva in Auschwitz umgebracht.</p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p>

Medien
Notar- und Rechtsanwaltskanzlei Dr. jur. Julius von der Wall
Aufnahmedatum
31.10.2023
Fotografiert von
Joachim Gronen
Joachim Gronen
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
2000
Höhe
1324
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Wohn- und Geschäftshaus Mühlenstr. 25
Stolpersteine Mühlenstr. 25
Aufnahmedatum
31.10.2023
Fotografiert von
Joachim Gronen
Joachim Gronen
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
2989
Höhe
1892
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Redaktionell überprüft
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