Mendel und Berta Schul – Fritzenwiese 38

<p>Mendel Schul kam am 15. Juli 1888 in der niederschlesischen Stadt Glogau (poln. Glog&oacute;w) zur Welt. Die Stadt geh&ouml;rte damals zum deutschen Kaiserreich, Schul war aber vermutlich polnischer Abstammung. Verheiratet war er mit der am 14. Juli 1900 im &ouml;stereichisch-ungarischen Sanok geborenen Berta Felder. Beide waren j&uuml;dischen Glaubens. Sie hatten zwei Kinder: Adolf Pinkus (geb. 1924) und Regine (geb. 1926). Rohproduktenh&auml;ndler Mendel Schul betrieb in der Wallstra&szlig;e 54 (heute Nordwall) einen Handel mit Textilien, Schuhen und Altmaterialien. Nachdem das Unternehmen offenbar in Schwierigkeiten geraten war, wurde das Wohnhaus &#39;Im Kreise 2&#39; versteigert. Die Familie lebte fortan in der Fritzenwiese 48F und ab 1935 am St.-Georgs-Garten 1.<br />Im Oktober 1938 wurde Mendel Schul, m&ouml;glicherweise auch die ganze Familie, im Rahmen der reichsweit durchgef&uuml;hrten Abschiebung polnischer Juden aus Deutschland (&quot;Polenaktion&quot;) an die deutsch-polnische Grenze verbracht. Nach dem Abbruch der Aktion durch die Aufnahmeweigerung des polnischen Staates kehrte er nach Celle zur&uuml;ck. Den Kindern gelang 1939 die Flucht nach England. Der Sohn Adolf starb 1945 als britischer Soldat, die Tochter Regine wanderte schlie&szlig;lich nach Israel aus. Mendel und Berta Schul mussten Ende April 1939 ihre Wohnung verlassen, weil Juden nicht mehr in &quot;arischen&quot; H&auml;usern leben durften. Sie wurden im &quot;Judenhaus&quot;, Im Kreise 24, zwangsuntergebracht. Mendel Schul wurde im November 1939 verhaftet. Er kam am 31. M&auml;rz 1942 im Konzentrationslager Buchenwald ums Leben. Berta Schul zog 1940 nach Hannover. Sie wurde 1941 verhaftet und nach Riga deportiert. &Uuml;ber den Ort, an dem sie ums Leben kam, existieren verschiedene Informationen. Neben dem Konzentrationslager Stutthof wird auch Auschwitz genannt.</p><p>&nbsp;</p><p>https://stolpersteine-guide.de/map/biografie/838/schul</p&gt;