Poststraße 7
Niedersachsen
29221 Celle
Deutschland
<p>Oskar Salomon übernahm 1907 das Geschäft für Oberbekleidung und Schuhe seines verstorbenen Vaters in der Poststraße 4 / Ecke Großer Plan. Er spezialisierte sein Geschäft in den Folgejahren auf Schuhe und zog mit seinem Geschäft, dem „Schuhhaus Salomon“, erst 1914 in die Zöllnerstraße 35 und im April 1929 in die Poststraße 7 um.</p><p>Seine Schuhgeschäftsräume waren von den Ausschreitungenin in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 nicht ausgenommen. Die Schaufenster wurden zerstört und die Waren auf der Straße verbreitet. Die Privatwohnung, welche nicht in unmittelbarer Nähe des Geschäftes lag, war nicht betroffen. Am Morgen des 10. November 1938 wurden Oskar Salomon zusammen mit seinem Sohn Hans, wie fast alle männlichen Juden Celles, verhaftet und schließlich in das KZ Sachsenhausen verbracht. Im Dezember 1938 kehrte er, durch Misshandlungen in der Haft gesundheitlich schwer gezeichnet, nach Celle zurück. Mit seiner Freilassung erhielt er die Auflage das Land zu verlassen. Oskar Salomon gab die Geschäftsräume in der Poststraße auf und verkaufte 1939 das alte Geschäftshaus in der Zöllnerstraße 35, um die „Judenvermögensabgabe“ und die „Reichsfluchtsteuer“ zu entrichten sowie die Schäden, die während der Novemberpogrome entstanden waren, zu begleichen. Zugleich plante er mit seiner Frau Nancy die Ausreise aus Deutschland. Dazu kam es aber nicht. Beide wurden im sogenannten ‚Celler Judenhaus‘ Im Kreise 24 zwangsweise untergebracht und lebten dort unter widrigen Verhältnissen bis zum 10. Juli 1942. Sie wurden an diesem Tag in das Konzentrationslager Ausschwitz deportiert und dort im selben Monat ermordet.</p>
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